Mit härteren Corona-Auflagen versuchen Bund und Länder dem rasanten Anstieg der Infektionszahlen, irgendwie Herr zu werden. Damit wird natürlich auch der „Deutschland-Tourismus“ , der den Reiseveranstaltern in den vergangenen Monaten wenigstens etwas Geld in die Kassen gespült hat, im Grunde der Garaus gemacht. Die TUI-Aktie rutscht im frühen Handel unter die Drei-Euro-Marke.
Die hohe Zahl der Risikogebiete im Ausland hat viele Deutsche dazu bewogen, Urlaub vor der Haustür zu machen. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) macht sich aber keine Hoffnungen, dass man die bisherigen Verluste mit einheimischen Urlaubern auch nur annähernd ausgleichen könne. Denn auch wenn es vielleicht einen anderen Anschein gehabt habe, sei auch der Sommer für die deutsche Tourismusbranche kein Plusgeschäft gewesen, so DTV-Geschäftsfürer Norber Kunz. Vielmehr gab es allein zwischen Januar und Juni 2020 105 Millionen weniger Gästeübernachtungen als im Vorjahreszeitraum, so Kunz.
Und bereits durch die Ankündigung der Beherbergungsverbote hat der Inlandstourismus einen erneuten Einbruch bei den Buchungszahlen um 21 Prozent erfahren, berichtet der REISEVOR9-Newsletter. Und bis zum 8. November soll das Beherbungsverbot erstmal fortbestehen. „Es ist ein herber Rückschlag für das Reiseland Deutschland, dass die Beherbergungsverbote in vielen Bundesländern zunächst weiter Bestand haben, so Norbert Kunz am Mittwoch Abend.
Mit dem Quasi-Verlust des Deutschlands-Geschäfts wird dem "nackten Mann" TUI förmlich noch in die Tasche gegriffen. Anleger meiden das Papier des Touristik-Konzerns aus Hannover.