Die TUI-Aktie kann ihr – mit Blick auf die jüngste Kursrally – erhöhtes Niveau verteidigen und notiert weiterhin klar über der psychologisch wichtigen Zwei-Euro-Marke. Nachdem der Tourismus-Konzern zuletzt von einem Aufwärtstrend bei teuren Reise berichtete, scheint es auch im Massengeschäft richtig gut zu laufen.
Konkret habe erstmal mehr als die Hälfte der TUI-Kunden eine All-Inklusive-Reise gebucht, wie Deutschland-Chef gegenüber der FAZ jüngst ausführte. "Für Ziele wie die Türkei oder Ägypten, wo traditionell viele Hotels all Inclusive-Aufenthalte anbieten, liegt der Anteil sogar bei 80 oder 90 Prozent", so Baumert. Klar, die Menschen wollen in diesen krassen Inflationszeiten absolute Kostenkontrolle und keine Zusatzkosten, die das Budget sprengen.
Ob diese Zahlen echtes Zusatzgeschäft beinhalten oder einfach nur ein verändertes Buchungsverhalten darstellen, wird jedoch nicht gesagt. Mitte Dezember hieß es seitens TUI, dass man für das seit Oktober laufende Geschäftsjahr 2023 mit einem starken Umsatzanstieg und deutlich höherem Betriebsgewinn rechnet.
Die TUI-Aktie zeigt sich auch zur Wochenmitte stabil und notiert in etwa auf Vortagesniveau bei 2,11 Euro. Mit Blick auf den RSI-Oszillator droht allerdings ein (größerer) Rücksetzer. Mit einem Wert von 76,0 Prozent ist die Aktie so stark "überkauft" wie zuletzt vor rund zwei Jahren. RSI-Werte über 70 deuten auf eine Überhitzung hin - die Gefahr einer Konsolidierung steigt zunehmend. Kommt der Kurs also ins Rutschen, rücken aus charttechnischer Sicht zunächst die psychologisch wichtige Zwei-Euro-Marke und im Anschluss, also im Falle eines Bruchs derselben, der GD200 bei aktuell 1,78 Euro ins Blickfeld.
Was die Rekord-Buchungen im All-Inklusive-Segment tatsächlich wert sind, müssen die (kommenden) Quartalszahlen zeigen. Am 14. Februar wird TUI frische Kennziffern für die Monate Oktober, November und Dezember präsentieren, zudem wird dann im Rahmen der Hauptversammlung über die angekündigte Kapitalerhöhung mit vorheriger Kapitalherabsetzung abgestimmt. Es bleibt also spannend. DER AKTIONÄR bleibt bei der heiß gelaufenen Aktie vor allem aufgrund des schlechten Chance-Risiko-Verhältnisses (DER AKTIONÄR analysierte) weiterhin außen vor.