Die TUI-Aktie hat nach ihrem jüngsten (erneuten) Sprung über die wichtige Sieben-Euro-Marke wieder den Blick gen Süden gerichtet. Auch zum Wochenausklang scheinen die Verkäufer die Oberhand zu haben. Dabei gibt es durchaus positive Nachrichten von der Nummer zwei der deutschen Reiseveranstalter.
Rewe-Chef Lionel Souque macht Urlaubern wenig Hoffnung auf sinkende Preise in der nächsten Saison. "Ich gehe davon aus, dass die Preise für Reisen nicht runtergehen werden", sagte der Chef des Handels- und Touristikkonzerns Rewe der Wirtschaftswoche. "Entspannung ist da leider erstmal nicht in Sicht, auch wenn wir unser Bestes geben, gute Konditionen zu vereinbaren." Trotz der hohen Inflation profitiert die Rewe-Reisetochter Dertour nach seinen Angaben derzeit von kräftiger Nachfrage.
"Bei Dertour sehen wir zweistellige Wachstumsraten, sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch zum Vor-Corona-Jahr 2019", sagte Souque. "Die Menschen wollen endlich wieder reisen und sich dabei auch etwas gönnen." Beliebt sei nach wie vor der Mittelmeerraum. "Bei unseren Kunden steht aktuell vor allem Griechenland hoch im Kurs, es hat seit dem vergangenen Jahr Spanien als meistbesuchtes Urlaubsland abgelöst", berichtete Souque. Etwas schwächer liefen Städtetrips und Urlaubsreisen in die Karibik. "Aber insgesamt sind wir sehr zufrieden und werden die Touristik weiter stärken".
Auch andere Veranstalter wie Branchenprimus TUI hatten zuletzt von kräftiger Nachfrage berichtet und teilweise Kapazitäten aufgestockt. In den vergangenen Wochen lagen die Gästezahlen wieder über dem 2019er-Niveau – also der Zeit, als die Corona-Pandemie noch keinen Einfluss hatte.
Die TUI-Aktie verliert am Freitag rund ein halbes Prozent auf 6,52 Euro. Wichtig wäre, dass der Tourismus-Titel die charttechnisch wichtige 6,50-Euro-Marke verteidigen könnte. Sonst drohen weitere Abgaben bis zum GD50 bei aktuell 6,32 Euro. Mit Blick gen Norden bildet nun der Bereich zwischen 6,75 und 6,80 Euro eine Widerstandszone.
Trotz der jüngsten Kursverluste, die auch mit dem schwachen Gesamtmarkt zusammenhängen, bleibt DER AKTIONÄR vorsichtig optimistisch für die TUI-Aktie. 2023 dürfte ein herausragendes Reisejahr werden und die kommenden Quartalszahlen (10. August) der Hannoveraner bergen daher durchaus Überraschungspotenzial. Kurzum: Wer bei der TUI-Wette mitmacht, braucht unbedingt Risikobewusstsein sowie gute Nerven und sollte zudem die vom AKTIONÄR empfohlene Stopp-Marke bei 5,20 Euro beachten.
(Mit Material von dpa-AFX)