Die Touristik-Branche hat aufgrund der Corona-Pandemie einen schweren Stand. So halten sich die Reise-Umsätze nach wie vor in überschaubaren Grenzen. TUI geht nun einen neuen Weg und will damit eine zusätzliche Ertragsquelle erschließen. Die TUI-Aktie kann heute leicht zulegen.
Gute Beratung kostet gemeinhin GeldKonkret will sich TUI gute Beratung in den eigenen Reisebüros vom Kunden bezahlen lassen, wie die fvw berichtet. Das sei nach Ansicht von TUI Deutschland Vertriebschef Hubert Kluske überfällig. Während es in anderen Dienstleitungsbranchen längst etabliert sei, dass guter Service honoriert werde, sei diese Form der Wertschätzung in der Touristik bislang noch eine Ausnahme. "Kunden schätzen den Service professioneller Reiseberater, daher sollte die Service-Pauschale zum Marktstandard werden", appelliert der TUI-Manager.
Doch inzwischen sei beim Reiseverkauf der Mehrwert durch Beratung und Service deutlich höher als in den vergangenen Jahren, so Kluske. Die Preise liegen, je nach Service-Umfang, zwischen 15 und 39 Euro.
DER Touristik hat den Anfang gemachtBereits seit November vergangenen Jahres verlangen die Reisebüros von Deutschlands Nummer 2, DER Touristik, bei einer Buchung von ihren Kunden eine Service-Pauschale. Auch dort gibt es eine Staffelung nach Leistungen und Reisepreis.
Die TUI-Aktie gewinnt am Mittwoch rund zwei Prozent zu und notiert aktuell bei 4,43 Euro. Damit notiert das Papier unter der wichtigen 50-Tage-Linie (4,53 Euro). Mit dem Überwinden dieser Marke würde sich das charttechnische Bild aufhellen.
Der Ansatz ist absolut richtig und lobenswert, da beispielsweise bei komplexen Rundreisen (Südafrika oder auch Südamerika) ein hoher Service- und Beratungsbedarf vorhanden ist. Dennoch dürften daraus keine nennenswerten Umsätze zu generieren sein. Die Deutschen werden vermutlich die klassischen Standard-Reisen wie Mallorca und Co, also TUIs primäres Geschäftsfeld, zunehmend online buchen. Für die Hannoveraner ist vielmehr entscheidend, dass das Sommer-Geschäft gut wird. DER AKTIONÄR ist dafür optimistisch. Kurzum: investierte Anleger haben aktuell keinen Handlungsbedarf.