TUI-CEO Fritz Joussen braucht für sein Unternehmen einen starken Sommer 2021. Wenig verwunderlich fordert der Boss des Reisekonzerns, dass generelle Reisebeschränkungen aufgehoben werden sollten. Aus seiner Sicht seien sie alles andere als hilfreich. Und dafür gibt es auch noch einen substanziellen Grund.
Die Infektionsraten im Rahmen von Pauschalreisen sind extrem niedrig. Während sich die wöchentliche Ansteckungsrate je 100.000 Einwohner in Deutschland sich in den vergangenen Monaten von fast 200 auf tagesaktuell 62,2 reduziert hat, meldete TUI jüngst eine Inzidenz für das zweite Halbjahr 2020 von lediglich 0,54.
Unter den 2,5 Millionen Gästen, die der Reiseveranstalter seit dem Sommer vergangenen Jahres in die unterschiedlichsten Destinationen flog, unterbrachte und versorgte, gab es demnach nur 364 Infektionen. Auf Kreuzfahrtschiffen gab es keine einzige.
Einige Virologen und Experten fordern eine No-Covid-Strategie. Wenn diese jedoch unter Millionen von Urlaubern erfolgreich umgesetzt werden konnte, stellt sich zu Recht die Frage, ob die gut überwachte und organisierte Pauschalreise überhaupt ein Risiko darstellt - oder vielmehr ein erfolgreicher Ansatz zur Pandemie-Eindämmung ist.
Die Zahlen zeigen, dass generelle Reisebeschränkungen im Sinne des "Schrotflinten-Prinzip" keine intelligente Lösung sind. Zudem ist klar, dass alle touristischen Leistungsträger entlang der Wertschöpfungskette extrem genau aufpassen und Schutzmaßnahmen ergreifen müssen, um nicht vom Markt zu verschwinden - keiner kann sich im Grunde auch nur einen offiziellen Corona-Fall leisten. Das Problem: Letztlich entscheiden allerdings die jeweiligen Regierungen über das weitere Corona-Vorgehen.
Dennoch ist DER AKTIONÄR, der die TUI-Aktie in seinem Langfrist-Depot hält, durchaus optimistisch, dass der Impf-Prozess (einigermaßen) zügig voranschreiten wird und damit im Laufe des Sommers eine Vielzahl von Menschen Urlaub machen können. Wichtig: Die TUI-Aktie ist nur für mutige Anleger geeignet.
(Mit Material von dpa-AFX)