So richtig rund läuft es für TUI immer noch nicht. Negative Schlagzeilen ziehen die Aktie immer wieder runter. Neuestes Problem: Die anhaltenden Unsicherheiten um die Auswirkungen des Coronavirus nehmen zu. Im heutigen Handelsverlauf verliert der Titel rund zehn Prozent. Damit ist die TUI-Aktie jetzt charttechnisch klar angeschlagen.
Krankheiten sind für die Kreuzfahrtbranche ein Albtraum: Reiserouten werden geändert, Passagiere buchen um – das kostet die Reisekonzernen viel Geld und drückt die Gewinne. Das ist aktuell ein unkalkulierbares Risiko – auch für TUI.
Die heutigen Kursverluste bringen den Titel in charttechnische Schwierigkeiten. Erstens wurde die 200-Tage-Linie bei 10,03 Euro unterschritten. Zweitens wird die Unterstützungslinie vom Februar-Tief bei 9,20 mehrfach getestet. Wenn auf Schlusskursbasis die Marke unterschritten werden sollte, drohen kurzfristig weitere Abschläge.
Eigentlich befindet sich TUI seit Sommer vergangenen Jahres mitten in einer Turnaround-Bewegung. Und auch strategisch und operativ befindet sich der Konzern auf Kurs. Anfang Februar meldete TUI einen spannenden Deal mit dem Kreuzfahrt-Riesen Royal Caribbean Cruises. Das bringt TUI einen Barmittelzufluss von circa 700 Millionen Euro ein, eine geringere Schuldenlast und einen höheren Buchwert.
Derzeit herrscht große Verunsicherung am Markt. Grund zur Panik sieht DER AKTIONÄR nicht. Die attraktive Bewertung mit einem KGV von 10 für 2020 macht die Aktie zu einem Schnäppchen. Zusätzlich lockt die Dividendenrendite von rund fünf Prozent. Kurzfristig könnte die Aktie ihre Abwärtsbewegung beschleunigen, wenn die charttechnische Unterstützungszone zwischen 9,00 und 9,20 Euro auf Schlusskursbasis unterschritten wird. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR bei TUI optimistisch, aufgrund des angeschlagenen Chartbildes sollten Anleger jedoch vorerst mit einem Einstieg warten.