Seine Verschuldung konnte der Reise-Konzern senken, die Buchungen für die kommende Sommersaison laufen gut, die TUI-Aktie hat sich von ihren Tiefständen erholt. Gleichzeitig sind die Leerverkäufer auf dem Rückzug. Doch die Investmentbank Goldman Sachs hat ihren Anteil an TUI-Aktien zuletzt fast halbiert. Was steckt dahinter?
Goldman Sachs hat seinen Anteil an TUI-Aktien in der vergangenen Woche von 0,40 Prozent auf 0,26 Prozent fast halbiert. Das geht aus einer Pflichtmitteilung von Mittwoch-Nachmittag hervor. Gleichzeitig hat die Investmentbank jedoch ihre Anteile in Call-Optionen und Rückübertragungsansprüchen ausgebaut. So steigt(!) der Anteil an Gesamtstimmrechten von 6,15 auf 6,29 Prozent.
An der Börse ist die Euphorie nach den starken Quartalszahlen inklusive Schuldenreduzierung auf 2,2 Milliarden Euro Anfang Dezember (DER AKTIONÄR berichtete) jedoch mittlerweile wieder abgekühlt. Nach dem Dezember-Hoch bei 7,30 Euro notiert die TUI-Aktie etwa 13 Prozent tiefer. Am Donnerstag-Vormittag Kostet ein Anteil des Touristik-Werts im Xetra-Handel 6,35 Euro. Die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie verläuft aktuell bei 6,09 Euro.
Leerverkäufer haben sich zurück gezogen
Bemerkenswert ist, dass Goldman Sachs auch Put-Optionen auf TUI hält. Der Anteil von derzeit 1,41 Prozent läuft noch bis Dezember 2024. Es ist gut möglich, dass es dabei um eine Absicherung der eigenen Long-Positionen handelt.
Denn das hohe Engagement von Leerverkäufern hat in den vergangenen Monaten deutlich abgenommen. Von rund fünf Prozent im Oktober 2023 ist der Anteil der Short-Positionen in TUI laut Bundesanzeiger auf 1,48 Prozent geschrumpft. Lediglich Qube Research & Technologies hat seinen Short-Anteil am 24. Januar leicht von 0,69 auf 0,71 Prozent ausgebaut. Dieser Hedgefonds hält Short-Positionen in mehreren deutschen Unternehmen, etwa an VW, Deutsche Bank und Siemens Energy und mehreren MDAX-Werten.
Der Rückzug der Leerverkäufer und das insgesamt gesteigerte Long-Interesse der Profis von Goldman Sachs macht Hoffnung, dass das Abwärtspotenzial für die TUI-Aktie von dieser Seite her kurzfristig begrenzt bleibt. DER AKTIONÄR hat Mitte Dezember für den Reise-Wert ein längerfristiges Kursziel von 11 Euro ausgegeben. Kurzfristig sollte die 200-Tage-Linie verteidigt werden. Wer TUI im Portfolio hat, beachtet den Stopp bei 5,50 Euro.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.