TUI hat seine Kapitalerhöhung erfolgreich abgeschlossen – die jungen Aktien sind seit vergangenem Dienstag handelbar. Dabei haben sich die Eigentumsverhältnisse geändert. Während etwa Anker-Aktionär Unifirm, hinter dem die russische Familie Mordaschow steckt, seine Bezugsrechte vollständig ausgeübt hat, hat die Riu-Familie das Angebot wohl nicht wahrgenommen.
Konkret: Laut Pflichtmitteilung von TUI von vergangener Woche ist der Anteil von Carmen und Luis Riu nach der jüngsten Kapitalerhöhung von 3,72 auf 2,4 Prozent gesunken. Das spricht für eine Nicht-Beteiligung an der Kapitalmaßnahme.
Immerhin hatte die bekannte spanische Hoteliers-Familie TUIs 49-prozentigen Anteil (bisheriges Gemeinschaftsunternehmen mit Riu) an 19 Hotelimmobilien übernommen – der Deal wurde im Juli finalisiert. Das hatte 670 Millionen Euro in die Kassen des weltgrößten Touristik-Konzerns gespült. Das bedeutet wohl, dass sich die Riu-Familie mehr (Profit) vom Hotel-Geschäft, denn der Aktienanlage verspricht.
Die TUI-Aktie pendelt am Montag leicht über ihre, Vortagesschluss bei nun 2,93 Euro. Am Freitag hatten Tourismus-Titel wie TUI von den Pfizer-News profitiert.
Dass die Riu-Familie nicht bei TUIs Kapitalerhöhung mitmacht, ist zumindest kein gutes Zeichen. Zudem könnte die aktuelle negative Corona-Entwicklung zu neuen Beschränkungen im internationalen Reiseverkehr führen und damit die TUI-Aktie belasten. Auch das Chartbild ist nach wie vor kritisch zu sehen. Kurzum: Anleger bleiben besser außen vor.