Der Reisekonzern TUI setzt im Kreuzfahrtgeschäft künftig auch im Luxus-Segment auf seinen Partner Royal Caribbean Cruises. Dazu bringt der Konzern seine Luxus-Linie Hapag Lloyd Cruises in das bestehende Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises ein, wie das Unternehmen am Freitag in Hannover mitteilte. Von der Kreuzfahrtlinie TUI Cruises, die je zur Hälfte TUI und Royal Caribbean gehört, erhält der Touristikriese rund 700 Millionen Euro. Schulden herausgerechnet, wird Hapag-Lloyd Cruises bei dem Geschäft mit 1,2 Milliarden Euro bewertet.
CEO Fritz Joussen rechnet infolge des Verkaufs mit einem "erheblichen" Buchgewinn für den Konzern. "Im Zuge der Transaktion ist es denkbar, dass die Luxus- und Expeditionsflotte in den nächsten Jahren weiter wachsen wird", teilte das Unternehmen mit. Mithilfe der Beteiligung von Royal Caribbean will TUI beim Kauf neuer Kreuzfahrtriesen viel Kapital sparen. Derzeit kommt Hapag-Lloyd Cruises auf zwei Luxus- und drei Expeditionskreuzfahrtschiffe, zusammen mit TUI Cruises sind es zwölf. Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Behörden und soll in diesem Sommer abgeschlossen sein.
Hapag-Lloyd Cruises gehört bisher komplett zum TUI-Konzern. Die Kreuzfahrtlinie hat indes unternehmerisch nichts zu tun mit der börsennotierten Container-Reederei Hapag-Lloyd, die allerdings noch bis vor einigen Jahren ebenfalls zu TUI gehört hatte. Zur kompletten Unternehmensmeldung.
Der Deal ist finanziell betrachtet für TUI klar positiv zu werten. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für den stark aufgestellten Konzern mit gutem Management und solider Bilanz bleiben gut. Da das Chartbild aber angeschlagen ist, sollten aktuell aber nach wie vor nur mutige Anleger zugreifen. Übrigens: In der kommenden Woche gibt es Dividende.
(Mit Material von dpa-AFX)