Spannend: TUI lässt seine Aktionäre über einen Rückzug von der Londoner Börse abstimmen. Bereits Anfang Dezember hatte das Management zur Vorlage von Geschäftszahlen in Aussicht gestellt, die Notierung der TUI-Aktie aus London wieder nach Frankfurt zu verlegen. Damit könnte die Papiere ein neues – auch für die weitere Kursentwicklung – wohl besseres Zuhause finden.
Konkret könnten die Hannoveraner dann womöglich in den Index der mittelgroßen Werte, den MDax, zurückkehren, sofern die entsprechenden Kriterien der Deutschen Börse erfüllt werden. Die Resonanz zu einem Delisting in London sei von Aktionärsseite her positiv gewesen, hieß es nun am Donnerstag in der Einladung zur Hauptversammlung am 13. Februar. Daher solle auf dem virtuellen Treffen darüber abgestimmt werden.
Anders als noch vor einigen Jahren seien inzwischen drei Viertel der TUI-Aktien in deutschem Besitz und würden in Deutschland gehandelt, hatte Finanzvorstand Mathias Kiep Anfang Dezember gesagt. Zuletzt hätten mehrere Investoren einen Wechsel der Börsennotierung angeregt. TUI hatte das Listing der Aktie nach der Fusion mit der früheren Veranstaltertochter Tui Travel vor rund neun Jahren nach London verlegt.
Aus Sicht der TUI-Spitze würde eine Notierung nur noch in Deutschland die Kosten senken und weitere Vorteile bringen, etwa bei der Erfüllung der EU-Regeln an Eigentum und Kontrolle von Fluggesellschaften. Einem Delisting in London müssten die Aktionäre mit einer Mehrheit von drei Viertel der Stimmen zustimmen.
Dieser Schritt wäre hilfreich mit Blick auf die Kursentwicklung. So würde die Aktie wieder stärker in den Fokus auch von Fondsmanagern geraten, die etwa den MDAX nachbilden und dann auch die TUI-Aktie entsprechend kaufen müssten. Einem solchen Szenario, also einem vorausgehenden Delisting in London, müssten jedoch die Aktionäre mit einer Dreiviertelmehrheit zustimmen. Am 13. Februar – im Rahmen der Hauptversammlung – fällt die Entscheidung. Ansonsten bleibt DER AKTIONÄR bei seiner Einschätzung, dass die Aktie aufgrund der niedrigen Bewertung und guten Branchenaussichten haltenswert ist.
(Mit Material von dpa-AFX)