Die Delta-Variante macht dem Tourismus zu schaffen und könnte TUIs Sommer-Aufholjagd gefährden. Aktuell zählen nämlich Portugal und auch England zu Virusvarianten-Gebieten: Wer aus diesen Regionen einreist, muss zwei Wochen in Quarantäne. Das könnte Stornierungen von Buchungen zur Folge haben. Der Reisekonzern zeigt sich gegenüber dem AKTIONÄR durchaus entspannt.
„Diesen negativen Effekt, also dass unsere Kunden ihre Reisen stornieren, erleben wir nicht. Die Kunden warten Entwicklungen ab und buchen dann häufiger kurzfristig“, sagt TUI-Konzernsprecher Kuzey Alexander Esener gegenüber dem AKTIONÄR. Und Portugal habe man bis Ende Juli vorerst aus dem Programm genommen.
Nachfrage nach den Top-Sommerzielen steigt
"Wir sehen vielmehr eine deutliche Belebung der Trend-Destinationen, wie Griechenland, Spanien und der Türkei. Gerade die Türkei-Nachfrage hat nach der jüngsten Aufhebung der Reisewarnung deutlich angezogen.“ Hintergrund: Die Türkei ist gerade bei den Familien aufgrund ihres sehr guten Preis-Leistungsverhältnisses beliebt – vor der Pandemie hat diese Destination etwa sieben Prozent zum Gesamtumsatz von TUI beigetragen.
Portugal und Briten mit guten "Downgrade-Chancen"
Apropos „beliebt“: Die bei Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgrund der Delta-Variante derzeit ein wenig in Ungnade gefallenen Engländer könnten genauso wie Portugal demnächst das Etikett „Virusvariantengebiet“ verlieren. So gibt es Anzeichen, dass Deutschland die Einstufung Großbritanniens auch bald wieder zurücknehmen könnte - die Ausbreitung der Delta-Variante schreitet auch in der Bundesrepublik immer weiter voran. Eine Abschottung ergibt daher immer weniger Sinn.
Die TUI-Aktie pendelt am Freitag um ihren gestrigen Schlusskurs und notiert bei 4,39 Euro.
Es ist durchaus ein Lichtblick, dass das Sommergeschäft von TUI offenbar von der Delta-Thematik nicht betroffen ist. Wichtig ist jetzt, dass sich diese hochinfektiöse Variante nicht weiter ausbreitet. TUI-Anleger sind sich daher ihrer spekulativen Anlage bewusst und beachten unbedingt den Stopp-Kurs bei 3,60 Euro.