Schon bald beginnen die Sommerferien. Es wird erneut einen Rekord bei der Zahl der Urlauber geben – und bei den Preisen. Die Urlaubssehnsucht nach der Pandemie und die hohe Inflation in den vergangenen Jahren haben die Preise in den vergangenen zwei Jahren in die Höhe getrieben. Und es wird aus Sicht des Marktführers TUI noch teurer. Hilft das auch der Aktie?
„Wir rechnen für diesen Sommer mit Steigerungen bei den Durchschnittspreisen von vier Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr“, sagte Stefan Baumert, Deutschlandchef des Reiseveranstalters TUI, jüngst gegenüber dem Handelsblatt. Ursächlich für die weiter steigenden Preise ist allerdings nicht nur die Teuerung – die Inflationsrate ist nämlich im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. In der Branche heißt es, Hoteliers würden vielmehr die Gunst der Stunde nutzen, ihre Gewinne zu maximieren. Nach Angaben des Branchenverbands Exceltur haben die Hotelpreise dieses Jahr bis Februar um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugelegt, wie das Handelsblatt weiter berichtet.
Und TUI will im Hotel-Segment weiter wachsen. Derzeit führt der Konzern rund 400 Hotels. Im Geschäftsjahr 2023 allein wurden wir 41 neue Hotels – vorrangig im margenstärkeren 4-Sterne-Segment – in die Wachstumspipeline aufgenommen, die nun sukzessive eröffnen sollen. Mittelfristig will der Reise-Riese sogar mit 600 Hotels am Markt präsent sein.
Der Hotelbereich ist für die TUI ein strategisches Wachstumsfeld. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschafteten die Hannoveraner mit einen operativen Gewinn (EBIT) von 549 Millionen Euro ein Rekordergebnis. Und mit Blick auf die immens hohe Reisenachfrage dürfte die Kennziffer zukünftig noch besser ausfallen.
Die TUI-Aktie kann mit Blick auf das heutige (Mittwoch) Kursminus von 1,6 Prozent ihre jüngste Aufwärtsbewegung nicht fortsetzen. Dennoch bleibt DER AKTIONÄR aufgrund der übergeordnet positiven Aussichten, der richtigen strategischen Ausrichtung und der moderaten Bewertung weiterhin zuversichtlich. Kurzum: Investierte Anleger bleiben dabei. Etwaige Neueinsteiger warten besser ein frisches charttechnisches Signal ab (DER AKTIONÄR berichtete).