TUI-Aktionäre benötigen weiter sehr viel Geduld und starke Nerven. Noch immer ist unklar, wann der europäische Reiseriese sein Kerngeschäft zumindest teilweise wieder aufnehmen kann. Am Wochenende gab es zumindest eine ermutigende Meldung aus China (mehr dazu lesen Sie hier). Auf ähnliche Nachrichten für den so wichtigen europäischen Markt muss TUI aber noch warten.
Und auch in anderer Hinsicht braucht die Führungsriege des Konzerns noch Geduld: So werden nach einem bestätigten Corona-Fall auf dem in Cuxhaven liegenden Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 3" die Testergebnisse für die gesamte Besatzung erwartet. Diese sollten nach Angaben von Tui Cruises frühestens am Montagabend vorliegen. Dem infizierten Besatzungsmitglied geht es auf der Isolierstation des Helios-Klinikums Cuxhaven weiterhin gut mit nur milden Symptomen, wie eine Reederei-Sprecherin am Montag sagte.
Das Schiff, das derzeit als eine Art Sammeltransporter für knapp 3.000 Beschäftigte eingesetzt wird, war am Freitag unter Quarantäne gestellt worden. 15 Mitarbeiter hatten sich laut Unternehmensangaben nach dem Anlaufen in Cuxhaven mit "leichten grippeähnlichen Symptomen" an das Bordhospital gewandt. Das Gesundheitsamt und der hafenärztliche Dienst des Kreises Cuxhaven ordneten daraufhin Corona-Tests an - dabei zeigte sich das eine positive Resultat.
Die große Herausforderung ist es, die Besatzungsmitglieder aus vielen verschiedenen Ländern von Bord und dann nach Hause zu bekommen, wie die Konzernsprecherin sagte. Die Einreisebeschränkungen vieler Heimatländer seien eine große Hürde. Es werde weiter an einer Lösung gearbeitet.
Es wird wohl noch sehr lange dauern, bis TUI sein Kerngeschäft wieder aufnehmen kann. Vor allem mit den über Jahre hinweg sehr lukrativen Kreuzfahrten muss der Konzern sehr viel Geduld haben. Da sich nun auch das Chartbild wieder spürbar eintrübt, drängt sich ein Einstieg aktuell nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)