Die gestiegenen Corona-Zahlen ausgerechnet im beliebten Urlaubsziel Spanien haben den Touristik-Konzern TUI zum Handeln gezwungen. Da sich dort die Neu-Infektionen nach Angaben der Frankfurter Rundschau verdreifacht haben und die Gefahr einer zweiten Welle damit zusehends größer wird, hat TUI-England alle Reisen auf die Balearen (Mallorca, Ibiza und Co) und die Kanaren (Gran Canaria, Teneriffa und Co) für britische Urlauber bis zum 4. August abgesagt.
TUI traf die Entscheidung, nachdem das britische Außenministerium am Montag seine Empfehlung geändert und von Reisen nach ganz Spanien abgeraten hatte – einschließlich der Inseln, die bisher vom Verbot ausgenommen, weil sie weniger anfällig für Corona-Viren galten. Ursprünglich sollte die Aussetzung für die spanischen Inseln nur bis zum 1. August gelten.
Gerade auf Mallorca steigen die Coronavirus-Infektionen rasant an. Allein von Freitag bis Montag seien 33 Menschen auf den Urlaubsinseln positiv auf das Virus getestet worden, so das balearische Gesundheitsministerium. Somit sind schon mehr als 150 Menschen erkrankt.
Reisen von Großbritannien auf das spanische Festland hat TUI-England bis zum 10. August gestrichen. Dafür sollen alternativ die Türkei und Griechenland jetzt verstärkt angeflogen werden.
Die TUI-Aktie, die sich von ihrem coronabedingten Sinkflug zuletzt erholen konnte, pendelt aktuell um die Marke von 3,50 Euro. Nach unten liegt im Bereich von 3,30 Euro eine Unterstützung. Nach oben würde sich das charttechnische Bild erst ein wenig aufhellen, wenn die 21-Tage-Linie bei 3,96 Euro überwunden wird.
Das Damoklesschwert einer zweiten Corona-Welle schwebt über dem weltweit größten Reiseveranstalter. Anleger sollte derzeit die Aktie des Touristik-Konzerns umschiffen ud sich weder auf der Long- noch auf der Short-Seite positionieren.
(Mit Material von DPA-AFX)