Der Reisekonzern TUI hat im zweiten Corona-Sommer beinahe wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Jüngsten Buchungszahlen zufolge erreichte die Sommersaison 91 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019. Und auch für den Winter rechnet der Reiseanbieter mit einem üppigen Geschäft. DER AKTIONÄR hält dennoch an seiner Einschätzung fest.
Laut Konzernangaben zählte TUI für das Sommerprogramm 12,9 Millionen Buchungen. Das waren 1,4 Millionen mehr im Vergleich zur Mitteilung zum Sommergeschäft Anfang August. Dennoch belieb der Reiseveranstalter damit unter dem Vor-Corona-Niveau von gut 14 Millionen Buchungen zurück.
Jahresprognose bestätigt
Trotzdem sieht sich der Konzern weiter auf Kurs zu den selbst gesteckt Jahreszielen und bestätigte seine Prognose. Das Management um TUI-Chef Friedrich Joussen rechnet für das Geschäftsjahr 2021/22 mit „einem signifikant positiven bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern“. Wegen den Lockdown-Regeln rund um den Globus war TUI in der Corona-Pandemie in die Verlustzone gestürzt und musste mit Staatsgeldern vor der Pleite bewahrt werden.
Reisen wird teuer
Auch vor dem Branchenprimus machte die Inflation derweil nicht halt: Der durchschnittliche Reisepreis stieg laut TUI im Sommer um 18 Prozent im Vergleich zu 2019. Tendenziell entschieden sich die Urlauber für höherwertige Reisen und längere Urlaube. Auch Winterurlauber zahlen für Buchungen im November und Dezember durchschnittlich deutlich mehr. Die Durchschnittspreise liegen kumuliert 26 Prozent höher als im Winter 2018/19. Die Konzernspitze rechnet daher auch in der Wintersaison mit einer deutlichen Erholung.
Dank des guten Newsflow konnte sich die TUI-Aktie jüngst im Bereich der GD50 stabilisieren. Trotz der derzeitigen Stabilisierung und dem vermutlich starken Wintergeschäft sieht DER AKTIONÄR bei TUI nach wie vor kein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Anleger sollten die Aktie daher meiden.
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Mit Material von dpa-AFX.