Die TUI-Aktie hat derzeit einen schweren Stand. Auf Wochensicht hat der Tourismus-Titel rund sechs Prozent verloren. Am Freitag geht es weiter abwärts und die Papiere entfernen sich von der charttechnisch wichtigen Sieben-Euro-Marke. Neben dem angeschlagenen Chartbild dürfte auch aktuelle Inflationsdaten auf die Stimmung drücken.
Im Dezember zog die Inflation nach fünf Monaten mit rückläufigen Werten wieder auf 3,7 Prozent an. Im November war mit 3,2 Prozent der niedrigsten Stand seit Juni 2021 erreicht worden. Volkswirte hatten mit der Umkehr des Trends im Dezember gerechnet: Denn ein Jahr zuvor hatte der Staat im Dezember einmalig die Kosten für den Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dieser preisdämpfende Effekt entfällt in der Berechnung für Dezember 2023. Von November auf Dezember 2023 stiegen die Verbraucherpreise den vorläufigen Zahlen zufolge um 0,1 Prozent.
Mit Blick nach vorne gehen die diversen Prognosen jedoch davon aus, dass die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft weiter sinken wird. So geht beispielsweise der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ("Wirtschaftsweise") von einer Teuerungsrate von durchschnittlich 2,6 Prozent im Jahr 2024 aus. Das Ifo-Institut rechnet mit 2,2 Prozent im Durchschnitt dieses Jahres.
Der TUI-Aktie, die am Freitag rund vier Prozent auf 6,74 Euro verliert, drohen aus charttechnischer Sicht weitere Abgaben. Im Bereich von 6,50 ist der nächste Halt auszumachen. Danach rückt der GD200 bei 6,13 Euro ins Blickfeld bezeihungsweise die wichtige 6-Euro-Marke. Für eine nachhaltige Aufhellung müsste der Kurs idealerweise die 7,41er-Marke (DER AKTIONÄR berichtete) überwinden.
Klar, ist die Aktie jetzt charttechnisch angeschlagen. Dennoch sind die Aussichten gut, da die Konsumenten – trotz der erhöhten Preise – weiterhin in bester Buchungslaune sind. Und 2024 könnte ein noch besseres Reisejahr als 2023 werden. Kurzum: wer investiert ist, bleibt dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)