Die TUI-Aktie ist alles andere als gut in die neue Handelswoche gestartet. Der Luftfahrt-Titel verliert am Montag zeitweilig mehr als fünf Prozent und reiht sich damit bei den TOP-Verlierern im MDAX ein. Eine aktuelle unternehmensspezifische News gibt es nicht, vielmehr dürfte eine jüngst kommunizierte Nachricht nachwirken. Und auch Ryanair vermiest die Laune.
Zur Erinnerung: Der Reiseveranstalter aus Hannover hat zuletzt die Emission einer Wandelanleihe mit einem Gesamtvolumen von 487 Millionen Euro abgeschlossen und erwirbt damit Titel, die im Jahr 2028 fällig werden. Das Angebot dient dazu, den letzten Schritt zur Refinanzierung der von der staatlichen Förderbank KfW erhaltenen Kreditlinie zu machen. Diese soll von derzeit 550 Millionen Euro auf rund 210 Millionen Euro sinken. Der verbleibende Betrag soll dann in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2025 zurückgegeben werden. Hintergrund: TUI hatte in der Corona-Zeit mehr als vier Milliarden Euro an Staatshilfe bekommen, um eine Pleite des weltgrößten Reisekonzerns abzuwenden.
Darüber hinaus werde mit dem Schritt das Fälligkeitsprofil verlängert und die Zinskosten würden deutlich reduziert. Die neu ausgegeben Papiere mit Fälligkeit 2031 haben einen anfänglichen Wandlungspreis von 9,60 Euro und werden mit 1,95 Prozent jährlich verzinst. Der Wandlungspreis liegt 50 Prozent über dem sogenannten Referenzaktienkurs von 6,40 Euro.
Die TUI-Aktie wird am Montag auch von den schwachen Ryanair-Zahlen nach unten gezogen. Der Touristik-Titel verliert rund fünf Prozent auf 6,22 Euro und rutscht damit sowohl unter die 200-Tage-Linie, die bei 6,45 Euro verläuft als auch unter die Supportzone im Bereich von 6,30 Euro. Nächster (schwacher) Halt könnte nun die Marke von 6,21 Euro (Verlaufstief vom 15. Februar), die temporär schon unterschritten wurde. Hält auch diese Marke nicht, drohen Abgaben bis in den Bereich von 6,0 Euro.
Die TUI-Aktie steht zum Wochenbeginn wie auch die Luftfahrtwerte gehörig unter Druck. Zudem kommt wohl auch die jüngst kommunizierte Emission der Wandelanleihe bei den Anlegern nicht gut an und erinnert offenbar an die vier pandemiebedingten Kapitalerhöhungen. Doch mit Blick auf die zuletzt starken Zahlen, Top-Aussichten und die per Ende März 2024 signifikant verbesserte Eigenkapitalquote von 7,7 Prozent (Vorjahr: minus 6,1 Prozent) steht der Reise-Gigant nun deutlich besser als in den Krisenzeiten da. Investierte Anleger bleiben daher dabei, beachten jedoch im Sinne des Risiko-Managements den vom AKTIONÄR empfohlenen Exit bei 5,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AfX)
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Derivate der TUI befinden sich im einem Hebel-Depot der Börsenmedien AG.