Die TUI-Aktie hängt noch wie vor unten fest. Es mehren sich mit Blick auf die enorme Inflation die Sorgen, dass die Buchungen bei den Reiseveranstaltern zusehends einbrechen könnten. Aktuelle Zahlen vom Tats-Reisebüro-Spiegel signalisieren jedenfalls, dass die Branchen-Umsätze im Gesamtjahr 2022 wohl nicht mehr das 2019er-Niveau erreichen werden.
Im Frühsommer überboten sich die Reiseveranstalter förmlich noch mit positiven Nachrichten. Es hieß regelmäßig, dass die "Buchungen im Bereich des 2019er-Niveau" – mitunter (auf Monatssicht) sogar darüber – liegen. Das Sommergeschäft dürften den Branchen-Playern auch gefallen haben. TUI etwa wird über die Monate in der Hauptferienzeit, also Juli, August und September, allerdings erst Mitte Dezember (14. Dezember) berichten – im Rahmen der Vorlage der Q4-Zahlen.
Der Tats-Reisebüro-Spiegel jedenfalls deutet an, dass die Branche in diesem Jahr zwar gut aufgeholt hat, aber dennoch umsatzseitig vom letzten Vor-Corona-Jahr noch ein gutes Stück entfernt ist. Der fakturierte Gesamtumsatz liegt im August zum (schwachen) Vergleichsmonat 2021 bei plus 111 Prozent. Im Vergleich zum August 2019 errechnet sich allerdings ein Minus von zehn Prozent, wie die Touristik-Zeitschrift TRVL Counter berichtet. Noch deutlicher wird der Rückstand unter Zugrundlegung der kumulierten Einnahmen für die ersten acht Monate (Januar bis August einschließlich): Das Minus gegenüber 2019 beträgt auf dieser Basis 28 Prozent.
Und eine Erholung im Herbst ist auch nicht in Sicht. Im Vergleich zu 2019 liegen die Buchungszahlen 42 Prozent hinten, wie aus den Reisebüro-Zahlen hervorgeht. Entsprechenden Pessimismus hatte auch jüngst das Ergebnis einer Umfrage des Reise-vor-9-Newsletter zum Ausdruck gebracht (DER AKTIONÄR berichtete).
Für TUI dürfte es fundamental weiterhin schwierig bleiben, aus dem Tal der Tränen herauszukommen. Auch charttechnisch sieht es alle andere als gut aus. Kurzum: Anleger machen weiterhin besser einen Bogen um den Tourismus-Titel.
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