Die Aktie von Carl Zeiss hat im neuen Jahr das Kunststück vollbracht, mehrfach ein neues Allzeithoch einzustellen. Der Aufwärtstrend ist intakt und der neue Geschäftsbericht bot einige Überraschungen. Welche Kursentwicklung können wir erwarten?
Die Ausbreitung von Covid-19 und die wirtschaftlichen Folgen gingen im Vorjahr auch an dem Medizintechnikkonzern nicht spurlos vorüber. Nach dem Absturz im März 2020 dauerte es sechs Monate, bis der Kurs sich aus der Seitwärtsphase befreite. Mitte Oktober schaffte die Aktie sogar den Sprung auf ein neues Allzeithoch bei 123,90 Euro. Im Anschluss drehten die Kurse wieder ab und testete die Unterstützung am GD50 bei 105 Euro. Mehrere Erholungsversuche scheiterten bis zum Jahresende.
Dann äußerte sich der Vorstand trotz durchwachsenem Jahresabschluss für das neue Geschäftsjahr optimistisch. Die Anleger verteilten einige Vorschusslorbeeren und hievten die Aktie nach dem Jahreswechsel erneut auf ein neues Allzeithoch bei 135,30 Euro. Es folgten kleinere Gewinnmitnahmen. An der technischen Unterstützungszone im Bereich der alten Hochpunkte um die 120-Euro-Marke stabilisierte sich der Kurs. Mit den neuen Zahlen letzte Woche wurde das Allzeithoch erneut nach oben auf 140,50 Euro verschoben.
Der Vorstand lies mit dem neuen Q1-Bericht seinen Worten Resultate folgen. Das Unternehmen ist weiterhin auf Erholungskurs. Das Asien-Geschäft wächst stark und die Umsätze haben das Level aus dem Vorkrisenjahr erreicht. Niedrige Vertriebs- und Marketingkosten verbesserten das EBIT deutlich auf 73,4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 56,8 Millionen Euro).
Die Medizintechnik von Carl Zeiss ist unverändert stark nachgefragt. Die Pandemieauswirkungen sind nur noch in homöopathischen Dosen zu spüren. Der technische Trend ist stark und der RSI-Indikator notiert wieder im moderaten Bereich bei 65. Der aktuelle Kursrückgang bietet eine attraktive Gelegenheit für einen gestaffelten Einstieg mit einem Kursziel von 170 Euro. Der Stopp wird unter der letzten Unterstützung bei 115 Euro platziert.