Donald Trump hat in einem längeren Truth-Social-Post nicht nur einen möglichen Deal mit Südkorea erwähnt, sondern auch China offen aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. China wolle laut Trump „unbedingt“ ein Abkommen mit den USA, wisse aber nicht, wie es beginnen solle. Seine Botschaft: „Wir warten auf ihren Anruf.“
Trumps Aussagen folgen einem bekannten Muster: verbaler Druck auf China, um Handlungsbereitschaft zu erzwingen. Er präsentiert sich als starker Verhandler, der amerikanische Interessen durchsetzt. Im Zentrum stehen Zölle, LNG-Exporte, ein Pipelineprojekt in Alaska und die unter Präsident Biden gestoppten Militärzahlungen Südkoreas an die USA. Trump will die frühere Dynamik wiederbeleben – mit möglichen neuen Abkommen.
Besonders Trumps Aussagen zu China sorgen für Aufmerksamkeit. Er deutet an, Peking sei bereit zu verhandeln, wisse aber nicht, wie man den Dialog beginnt. Zugleich bleibt die Lage angespannt. Die USA drohen mit Strafzöllen von 50 Prozent. China kündigte an, „bis zum Ende zu kämpfen“. Hinter den Kulissen laufen offenbar diplomatische Vorstöße. Laut Finanzminister Scott Bessent haben bereits 70 Länder Verhandlungen über US-Zölle begonnen. Auch China könnte sich anschließen – getrieben vom wirtschaftlichen Druck.
An den Börsen sorgte Trumps Post für Erleichterung. Nach drei Verlusttagen – am Montag schwankte der Dow Jones um fast 2.600 Punkte, so stark wie seit 18 Jahren nicht – kehrten die Käufer zurück. Der Dow stieg um mehr als 1.000 Punkte entsprechend gut drei Prozent – ebenso wie S&P 500 und Nasdaq. Techwerte führten die Erholung an: Nvidia und Tesla gewannen je sechs Prozent, Meta fünf Prozent. Auch Amazon und Netflix lagen über vier Prozent im Plus. Der Volatilitätsindex VIX, am Montag noch bei 60, fiel unter 40 – ein Signal für kurzfristige Beruhigung.
Der Markt reagiert auf die Hoffnung auf Deeskalation – jedoch nicht wegen klarer politischer Zeichen, sondern weil die Kurse zuvor stark gefallen waren. Insgesamt bleibt die Lage angespannt.