Noch am Vortag markierte die Aktie von Verbio mit 52,35 Euro den tiefsten Stand seit Juli 2022. Gleichzeitig generierte sie ein sogenanntes "Death Cross", indem der GD50 den GD200 nach unten durchbrochen wurde. Doch mit den vorläufigen Zahlen kämpft sich die Aktie des Biokraftstoff-Herstellers heute zurück, was der Startschuss einer massiven Gegenbewegung sein könnte.
Dank gestiegener Absatzpreise stieg der Umsatz im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs 2022/2023 (bis Ende Juni) zwar um ein Drittel auf über eine Milliarde Euro, der operative Gewinn rutschte jedoch unter das Vorjahresergebnis. Vor allem im zweiten Geschäftsquartal fielen die Absatzpreise insbesondere für Bioethanol aufgrund von Importen aus Brasilien und den USA, wie Verbio am Donnerstag in Leipzig mitteilte. Demgegenüber standen die gestiegenen Rohstoffpreise und Energiekosten.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieben im ersten Halbjahr deshalb 170,3 Millionen Euro und damit 9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. In den kommenden Monaten rechnet das Management aber mit sinkenden Kosten und hält deshalb an seiner Jahresprognose fest. Diese sieht ein operatives Ergebnis von 300 Millionen Euro vor.
Tim Wunderlich von Hauck Aufhäuser Investment Banking hat Verbio auf "Buy" mit einem Kursziel von 125 Euro belassen. Das zweite Geschäftsquartal des Biokraftstoff-Herstellers sei schwach ausgefallen, aber nicht so schwach wie befürchtet. Dazu komme der bestätigte Ausblick.
Aus technischer Sicht könnte die Aktie nach dem erfolgreichen Test des September-Tiefs von 2022 ein Doppeltief ausbilden. In diesem Fall wäre ein Anstieg über die 60-Euro-Marke bis zur 200-Tage-Linie (61,47 Euro) denkbar. Für Wunderlich wären das alles Kaufkurse, sieht er doch ein Kurspotenzial von mehr als 100 Prozent.
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