Infineon gilt als einer der Profiteure der langfristigen Wachstumstrends den adressierten Absatzbranchen. Die Aktie ist im angeschlagene Marktumfeld zuletzt unter eine wichtige Unterstützung gerutscht. Experten erwarten ein schnelles Comeback und sehen deutliches Kurspotenzial.
Infineon profitiert von einer starken Nachfrage aus der Automobilindustrie. Die Megatrends E-Mobilität und autonomes Fahren spielen den Münchnern in die Karten. Beim Fahrzeugbau werden immer mehr Chips benötigt – und diese stammen häufig von dem DAX-Konzern. Derzeit empfehlen 21 Analysten die Aktie zum Kauf, fünf nehmen eine neutrale Haltung ein und nur drei Experten empfehlen, den Wert zu meiden.
Dabei gehört Goldman Sachs mit einem Kursziel von 30,40 Euro zu den größten Bullen. Die Experten haben die Einstufung für die DAX-Aktie auf "Buy" mit einem Kursziel von 30,40 Euro belassen. Auch wenn sich die Aktie des Halbleiterkonzerns zuletzt vergleichsweise schwach entwickelt habe, bleibe er positiv gestimmt, so Analyst Alexander Duval. Infineon sei ein Profiteur der langfristigen Wachstumstrends in den Absatzbranchen der Münchener. Er verwies dabei auf elektrische Fahrzeugantriebe und die industrielle Automation.
Dennoch ist die Aktie durch die Verunsicherung rund um den Zollstreit zwischen den USA und China in den letzten Wochen deutlich zurückgefallen – und dabei auch unter die horizontale Unterstützung bei 21 Euro gerutscht. Mittlerweile notiert die Aktie sogar unter dem Kursziel der größten Pessimisten aus dem Hause Barclays, die die Aktie schon bei 20,00 Euro fair bewertet sehen.
Bietet der Kursrutsch also eine Chance? Dem Vernehmen nach hat der Chiphersteller bisher noch keine gravierenden negativen Einflüsse durch den Handelskrieg zu spüren bekommen. Auch wenn die jüngsten Marktdaten für europäische Halbleiterwerte eher gemischt ausgefallen sind, scheint die Geschäftsdynamik bei Infineon weiter hoch. Die Prognose für das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2017/18 (endet am 30. September) sollte also erreicht werden können. Zumal auch die Wechselkursthematik dem Konzern in die Karten spielt.
In der vergangenen Woche präsentierte sich der Vorstand auf der „Berenberg and Goldman Sachs German Corporate Conference“ in München und hat dort, bevor es für den Konzern am 13. Oktober in die Quiet Period vor den Q4-Zahlen am 12. November geht, noch einmal einen frischen Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung geben. DER AKTIONÄR bestätigt seine Kaufempfehlung für die Infineon-Aktie und erwartet eine zeitnahe Rückeroberung der 21-Euro-Marke.