Mit TPG wagt einer der letzten bislang nicht-börsennotierten Private-Equity-Riesen den Sprung aufs Parkett. Das IPO bringt der Beteiligungsgesellschaft und einem ihrer Gesellschafter einen Milliardenbetrag ein. Das Umfeld für Private-Equity war zuletzt geradezu perfekt und bescherte den Investoren Traum-Renditen.
Insgesamt platzieren TPG und die China Life Insurance Group, die als strategischer Investor an dem Private-Equity-Haus beteiligt ist, 34 Millionen Aktien zu 29,50 Dollar das Stück. Damit liegt der Ausgabepreis exakt in der Mitte der Preisspanne von 28 bis 31 Dollar.
Das Emissionsvolumen des Börsengangs beläuft sich auf eine Milliarde Dollar. Mit einer Bewertung von neun Milliarden Dollar bleibt die Beteiligungsgesellschaft knapp unterhalb der Zehn-Milliarden-Marke, über die das Wall Street Journal vergangenes Jahr berichtet hatte.
Die letzten Jahre herrschten für Private-Equity geradezu ideale Bedingungen: Niedrige Zinsen machten die Asset-Klasse attraktiv für Investoren, gleichzeitig ermöglichten sie geringe Kapitalkosten bei der Finanzierung von Übernahmen. Die zusätzlich stark gestiegenen Unternehmensbewertungen ließen die Renditen der Beteiligungsgesellschaften in die Höhe schnellen.
TPGs Nettogewinn in den ersten neun Monaten übertraf mit 1,7 Milliarden Dollar das Ergebnis des Vorjahreszeitrums um mehr als das Fünffache.
Die Aussicht auf Zinserhöhungen durch die FED drückt aktuell bei Konkurrenten Blackstone, KKR, Carlyle und Apollo Global Management auf die Stimmung. Nach Kursgewinnen zwischen 48 und 99 Prozent im vergangenen Jahr, notieren die Papiere aktuell zwischen 13 und 18 Prozent unterhalb ihrer Höchststände.
Zwar dürften steigende Zinsen das zuletzt perfekte Umfeld für Private-Equity etwas eintrüben, doch Analysten rechnen bis 2026 weiterhin mit einem jährlichen Wachstum des Marktes von im Schnitt elf Prozent. Als Schwergewicht in diesem Segment ist TPG ein spannender IPO-Kandidat. Watchlist.