Die Aktien von Investment-Gesellschaften haben den Anlegern im laufenden Jahr viel Freude bereitet. Nun strebt mit TPG ein weiteres Schwergewicht an die Nasdaq. Im Private-Equity-Boom der letzten Jahre haben die Amerikaner Traum-Gewinne eingefahren und könnten zum IPO eine Bewertung im zweistelligen Milliarden-Bereich aufrufen.
Das 1992 als Private-Equity-Gesellschaft gegründete Unternehmen hat seine Investment-Felder kontinuierlich erweitert und ist inzwischen auch in den Segmenten Growth, Immobilien und Impact-Investing aktiv.
Von den 109,1 Milliarden Dollar an Assets under Management entfällt mit 48 Prozent der Löwenanteil nach wie vor auf das Buyout-Geschäft, also die Beteiligungen an großen, etablierten Unternehmen wie dem Motorrad-Bauer Ducati oder dem Badarmaturen-Hersteller Grohe.
Im Growth-Portfolio finden sich mit Airbnb, Uber und Spotify ebenfalls eine Reihe bekannter Namen.
Die IPO-Pläne von TPG fallen in eine Zeit, in der Investment-Gesellschaften an der Börse gefragt sind, auch wenn die Kurse zuletzt etwas zurückkamen. Die Aktie von Blackstone hat seit Jahresbeginn 91 Prozent zugelegt. Auch die Konkurrenten KKR, Carlyle und Apollo Global Management notieren 76, 64 und 43 Prozent über den Kursen von Anfang Januar.
Gleichzeitig erfreut sich die Private-Equity-Branche hoher Nachfrage. Laut der Branchenzeitschrift Private Equity International sammelten die Fonds in den ersten neun Monaten dieses Jahres 535 Milliarden Dollar ein, so viel wie seit 2008 nicht mehr.
Den Nettogewinn schraubte TPG zwischen 2018 und 2020 im Schnitt um 52 Prozent pro Jahr nach oben. Nach den ersten neun Monaten 2021 übertrifft er mit 1,7 Milliarden Dollar das Ergebnis des Gesamtjahres 2020 (!) bereits um 83 Prozent.
Noch fehlen entscheidende Angaben zum IPO, wie etwa die angestrebte Bewertung – das Wall Street Journal berichtete im Juni von rund 10 Milliarden Dollar. DER AKTIONÄR wartet die Veröffentlichung der Informationen ab und wird dann eine Bewertung abgeben.