Die Aktie von Rocket Internet knüpft am Mittwoch an ihren Kurssprung von Anfang der Woche an und ist erneut der größte Gewinner im SDAX. Neben der anhaltenden Freude über den Aktienrückkauf sorgt dabei ein positiver Analystenkommentar mit Hammer-Kursziel für Unterstützung.
Nach Einschätzung von Berenberg-Analystin Sarah Simon ist die Rocket-Aktie auf dem aktuellen Niveau „deutlich unterbewertet“ – außer der Beteiligung an Delivery Hero preise der Markt keine anderen Vermögenswerte ein.
Dabei schlummerten im Portfolio viele weitere Schätze. Allein von den Beteiligungen an der indonesischen Reise-Buchungsplattform Traveloka, der Modeholding Global Fashion Group (GFG) und dem Kochboxen-Anbieter HelloFresh verspreche sie sich beim Aktienkurs 40-prozentiges Aufwärtspotenzial.
Fast 200 Prozent Potenzial?
Insgesamt traut die Expertin der Aktie von Rocket Internet aber noch viel mehr zu: Das Kursziel von 53 Euro entspricht mehr als dem Zweieinhalbfachen des Dienstags-Schlusskurses. Ihre Empfehlung lautet dementsprechend „Buy“.
Die weit verbreitete Wahrnehmung, dass Rocket Internet mit seinen Start-ups lediglich Geld verbrenne, sei längst überholt. Allein durch die jüngsten Verkäufe der Beteiligungen an Lazada und Delivery Hero sei mehr erlöst als investiert worden, so Simon. Im Juni hatte Rocket durch den Verkauf der restlichen Lazada-Anteile an Alibaba und im Rahmen des Delivery-Hero-IPOs rund eine halbe Milliarde Euro eingenommen.
Kletterpartie geht weiter – technisches Kaufsignal
Dank der Meldung über ein Aktienrückkaufprogramm hatte die Rocket-Aktie bereits am Montag kräftig zulegen können. Unterstützt vom bullishen Analystenkommentar knüpft sie am Mittwoch an diese Aufwärtsbewegung an und notiert am Nachmittag mehr als sechs Prozent im Plus.
Drohte zu Monatsbeginn noch der Absturz in Richtung Allzeittief, beginnt sich die charttechnische Lage damit wieder zu verbessern. Zwischenzeitlich konnte am Mittwoch die 200-Tage-Linie bei 18,69 Euro zurückerobert werden.
Eindeutige Entwarnung für den Chart gibt es damit allerdings noch nicht. Vorher gilt es noch, die Abwärtstrendlinie im Bereich von 20 Euro sowie die Widerstandszone im Bereich von 22,60 Euro zu überwinden – hier waren sämtliche Erholungsversuche der vergangenen zwölf Monate abgeprallt.
Aktie auf der Watchlist
Mutige Anleger können das technische Kaufsignal nutzen, um mit einer ersten Trading-Position wieder einen Fuß in die Tür zu stellen. Nachdem die letzte Turnaround-Spekulation allerdings nicht aufgegangen ist, sollten alle anderen zunächst noch eine weitere Aufhellung des Chartbildes abwarten.