Mit einem Minus von mehr als vier Prozent in einem ohnehin schwachen Gesamtmarkt ist Leoni schwächster MDAX-Wert. Negative Analystenkommentare sorgen für die Gewinnmitnahmen. Verständlich, legte die Leoni-Aktie seit dem Tief bei 37 Euro Mitte Oktober immerhin 57 Prozent zu.
"Nicht mehr übergewichten"
Metzler-Analyst Jürgen Pieper befürchtet, dass sich die Markterwartungen für 2014 bis 2016 für den Lieferanten von Kabel- und Bordnetz-Systemen als zu hoch erweisen könnten. Mit den Eckdaten für das abgelaufene Jahr rechnet er Mitte Februar. Zudem könnte der niedrige Kupferpreis zu Wertberichtigungen für Vorräte führen. JPMorgan-Strategen um Mislav Matejka nahmen ihre Empfehlung zurück: Europäische Autotitel sollten in den Portfolios nicht mehr übergewichtet werden.
Insgesamt beschäftigen 23 Experten mit der Leoni-Aktie. Davon raten 14 zum Kauf, sieben zum Halten der Aktie und zwei vom Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 57,35 Euro.
Charttechnisch gibt es allerdings keinen Grund zur Sorge: Der seit Oktober intakte Aufwärtstrend bleibt unangetastet. Als Unterstützungzone sollte der Bereich um die 50 Euro- Marke dienen.
DER AKTIONÄR hatte in Ausgabe 06/15 die Leoni-Aktie im Rahmen eines Branchenchecks unter die Lupe genommen. Das empfohlene Kauflimit von 56 Euro ist damit heute ausgelöst worden. Die Aktie bietet aufgrund der günstigen Bewertung mit einem 2015er-KGV von 11 und einer Dividendenrendite von 2,4 Prozent Kurspotential. Das Kursziel beträgt 65 Euro, der Stopp sollte bei 47,50 Euro gesetzt werden.
(mit Material von dpa-AFX)