Die meisten heimischen Small und Mid Caps haben ihre Underperformance gegenüber den Large-Caps auch in den vergangenen Monaten fortgesetzt. Fondsmanager und Vermögensverwalter sind immer ganz nah am Markt. DER AKTIONÄR fragte nach, welche Nebenwerte sich die Profi-Investoren für das Jahr 2025 auf die Watchlist gesetzt haben.
Mit einem Plus von rund 113 Prozent zählte die von Volker Glaser von MPPM Manfred Piontke Portfolio Management in AKTIONÄR-Ausgabe 02/24 für das Jahr 2024 Jahr ins Rennen geschickte Alzchem zu den Top-Performern auf dem heimischen Kurszettel. Begleitet wurde die Aufwärtsbewegung des Spezialchemieunternehmens von einer starken operativen Entwicklung, einer angehobenen Prognose und dem SDAX-Aufstieg.
Cloud- und IoT-Lösungen sowie eine Comeback-Chance Ob es bei einem seiner drei Favoriten für das Jahr 2025 erneut zu einer so starken Entwicklung reicht, wird man in zwölf Monaten sehen. Einer der Kandidaten ist Ionos. Die United-Internet-Tochter bietet „als solides Basisgeschäft“ Kunden Tools und Anwendungen für Webhosting, Domainregistrierung und E-Commerce-Lösungen an. Zudem werden Cloud-Lösungen aus Europa verkauft. „Das ist der Wachstumstreiber der Zukunft für Ionos.“ Die Cloud-Services helfen Firmen bei der Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur. Die Zahlen passen: „Grundsätzlich will Ionos den Umsatz pro Jahr im Schnitt um rund zehn Prozent steigern. Die Zielmarge für das EBITDA liegt bei über 30 Prozent“, erklärt Glaser. Der Umsatz dürfte sich 2025 auf über 1,65 Milliarden Euro belaufen. Unterm Strich dürfte ein bereinigter Gewinn je Aktie von über 1,60 Euro zu Buche stehen. Daraus resultiert ein günstiges KGV von 13.
Mit der Aktie von Medios hat Glaser „eine der größten Enttäuschungen der letzten Jahre“ auf der Watchlist, allein 2024 ist der Börsenwert um mehr als ein Viertel auf rund 300 Millionen Euro geschrumpft. „Dafür gibt’s 2025 einen Umsatz von knapp 1,8 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBITDA von 80 Millionen Euro und einen geschätzten Free Cash Flow vor M&A von 25 bis 30 Millionen Euro“, so der Profi. Damit nicht genug: 2025 wird ein bereinigtes EBITDA zwischen 95 und 100 Millionen Euro erwartet und der Free Cash Flow bei rund 40 Millionen Euro landen. Wichtig: Im EBITDA sind aufgrund von Übernahme-Effekten knapp 30 Millionen Euro Kaufpreisallokationen enthalten. Bereinigt um diesen buchhalterischen Effekt könnte sich der Gewinn je Aktie 2025 auf etwa 1,50 Euro belaufen. Das würde einem KGV von 8 entsprechen. „Der Anbieter von Specialty Pharma in Europa ist reif für ein Comeback an der Börse“, lautet sein Fazit.
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Mit Kontron setzt der Fondsmanager auf ein Unternehmen, das seinen Fokus auf Technologien legt, die Maschinen, Geräte und Systeme miteinander vernetzen. Mit seinen IoT-Lösungen konnte Kontron 2024 trotz der Abschwächung der Wirtschaft zahlreiche Aufträge an Land ziehen. Dabei hat sich das Geschäft rund um die Verteidigung zu einem starken Standbein entwickelt. Ein europäisches Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Luftfahrttechnologie orderte im Volumen von 165 Millionen Euro die Bereitstellung von hochperformanten VPX Computing und Kommunikations-Recheneinheiten für mobile und stationäre Überwachungsapplikationen. „Der neue Großauftrag kurz vor Weihnachten untermauert eine weiterhin gute Nachfrage“, so Glaser. 2025 stehen die Zeichen auf weiteres Wachstum. „Mit einem KGV von etwa 10 ist die Aktie sehr günstig bewertet und könnte aufgrund der Wachstums- und Ertragsperspektiven wieder entdeckt werden“, so Glaser.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Die in der Publikation angesprochenen Aktien können sich in den Depots, Fonds oder der Vermögensverwaltung von MPPM Manfred Piontke Portfolio Management befinden.