Tomra Systems gilt nicht gerade als Dividendenperle – dennoch lockt das norwegische Unternehmen Anleger mit einer soliden Gewinnbeteiligung. Das soll sich nun vorerst ändern: Aufgrund des aktuell unsicheren Marktumfelds will der Konzern flexibel bleiben. Ganz gestrichen wird die Ausschüttung aber nicht, sondern nur verschoben.
Der Sammel- und Sortierspezialist verschiebt die Entscheidung über eine mögliche Dividende auf die Hauptversammlung 2021. Im Raum standen eine Dividende 2,75 Norwegische Kronen – das entspricht aktuell einer Rendite von knapp einem Prozent.
Das Unternehmen operiert im Segment von Sammel- und Sortierlösungen – was als gesellschaftlich systemrelevant ist. Dennoch geht die Lieferung und Montage der Maschinen mit reichlich Kontaktpunkten zu seinen Mitmenschen einher. Da viele Länder diese Kontake unterbinden, geht der Konzern davon aus, dass die Nachfrage vorübergehend sinken wird.
„Angesichts dieser außergewöhnlichen Situation hält es der Vorstand für das beste Interesse von Tomra und seinen Aktionären, weitere Marktentwicklungen abzuwarten, bevor über eine mögliche Dividende entschieden wird, wobei die notwendige finanzielle Flexibilität des Unternehmens für ein nachhaltiges Wachstum berücksichtigt wird."
Solide Finanzbasis
Tomra Systems legt seinen Quartalsbericht am 5. Mai 2020 vor. Eine explizite Gewinnwarnung wurde nicht ausgesprochen. Aktuell geht der Konzern davon aus, dass die anhaltenden Turbulenzen sich nur geringfügig auf Auftragseingang und Umsatz auswirken. Positive Bilanzeffekte sind durch die Abschwächung der Norwegischen Krone gegenüber anderen Währungen zu erwarten, welches sich widerum negativ auf den Cashflow auswirkt.
Tomra verfügt über eine solide Finanzlage mit geringer Schuldenlast – das ist in der aktuellen Marktphase äußerst wichtig. Die Aufschiebung der Dividende ist eine strategisch wichtige und kluge Entscheidung, um den Wachstumspfad des Unternehmens nicht zu gefährden. Mutige Langfrist-Anleger können sich die Aktie bei Schwäche ins Depot legen.