Der amerikanische Cannabis-Konzern Tilray hat am Dienstag seine Bücher geöffnet und die Schätzungen der Analysten deutlich verfehlt. Das Papier rauscht am Nachmittag zweistellig nach unten und reißt auch andere Titel aus der Branche mit. Die jüngste Euphorie im Cannabis-Sektor könnte damit vorerst vorbei sein.
Tilray gab bekannt, dass sich der Verlust im dritten Quartal auf 104,98 Millionen Dollar oder zwölf Cent je Aktie verringert hat. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal verzeichnete man noch einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar beziehungsweise 1,90 Dollar je Aktie. Das ist zwar grundsätzlich eine sehr positive Entwicklung, allerdings hatten die Analysten lediglich mit einem Verlust von fünf Cent je Anteilsschein gerechnet.
Auch der Umsatz stieg im Vergleich zum Q3/22 deutlich. Lag er damals noch bei 145,59 Millionen Dollar, bezifferte ihn das Unternehmen im abgelaufenen Quartal auf 188,34 Millionen Dollar. Das reichte dennoch nicht, um die Erwartungen des Marktes von 198,3 Millionen Dollar zu erreichen.
Die Tilray-Aktie notiert am frühen Nachmittag rund 14 Prozent tiefer als noch am Montag und zieht auch andere Titel aus dem Sektor wie Canopy Growth oder die laufende AKTIONÄR-Empfehlung Curaleaf mit nach unten. Die nächste wichtige Unterstützung, an welcher der Kurs Halt finden könnte, ist die 200-Tage-Linie, welche derzeit bei 2,03 Dollar verläuft.
Tilray hat die Schätzungen der Analysten zwar deutlich verfehlt, doch die operative Entwicklung geht in die richtige Richtung. Zudem befindet sich die westliche Welt politisch betrachtet in einem Umschwung, was das Thema Cannabis betrifft. Dieser Trend dürfte auch in den nächsten Monaten weitergehen, weshalb DER AKTIONÄR davon überzeugt bleibt, dass Cannabis-Aktien ein Comeback hinlegen können und rät zum Kauf von Curaleaf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Canopy Growth.