Die Aktie von Tilray ist am Mittwochabend mit einem Plus von 5,3 Prozent auf 81,10 US-Dollar aus dem Handel gegangen. Beflügelt hat den Wert ein neuer hochinteressanter Deal. Tilray hat die Übernahme von Manitoba Harvest, einem der größten Produzenten von Nahrungsmitteln aus Hanf, für 419 Millionen Kanadische Dollar bekannt gegeben. Die Hanfprodukte von Manitoba Harvest werden in über 16.000 Geschäften in den USA und Kanada verkauft. Tilray rechnet damit, bereits im Sommer dieses Jahres CBD-basierte Produkte auf den US-Markt bringen zu können. Mit diesem Deal dürfte Tilray die Konkurrenz in Form von Canopy Growth und Aurora zumindest ärgern. Erwirbt man damit doch eine hervorragende Ausgangslage für den hochinteressanten US-Markt. Kürzlich wurde der Anbau von Hanf in den USA erlaubt und in der Folge wurden Cannabidiole (CBD) von der Liste der kontrollierten Substanzen der Drug Enforcement Administration genommen.
Auch Canopy Growth hat zuletzt einen ersten Fuß in den US-Markt gesteckt. Das Unternehmen gab im Januar bekannt, dass es im US-Bundesstaat New York eine Lizenz zur Produktion und Verarbeitung von Hanf erhalten habe. Canopy plant außerdem, zwischen 100 und 150 Millionen US-Dollar für den Bau einer großen Hanfproduktionsanlage zu investieren. Wie Bruce Linton, Co-CEO von Canopy Growth zuletzt erklärte, will man bis Ende 2019 CBD-Produkte auf Hanfbasis in den USA anbieten. Tilray könnte mit dem jüngsten Deal schneller sein. Tilray kann direkt nach Abschluss des Deals, der innerhalb der nächsten 30 Tage zu erwarten ist, loslegen. Wichtig ist jedoch für beide, dass man sich bereits in eine sehr gute Ausgangslage manövriert hat, sollte es weitere Legalisierungstendenzen in den USA geben.
Aurora zurückhaltend - Test der 200-Tage-Linie
Aurora Cannabis präsentiert sich hier allerdings deutlich vorsichtiger. CEO Terry Booth sagte in der letzten Telefonkonferenz zum Quartalsbericht, dass Aurora "eintreten werde, wenn es richtig sei, einzutreten und wenn es legal sei, in den US-amerikanischen Markt einzutreten." Ganz klar punkten kann Aurora Cannabis im Vergleich zur Konkurrenz bei der Produktionskapazität. Diese ist zuletzt auf 100.000 Kilogramm pro Jahr gestiegen, im laufenden Jahr sollen 150.000 Kilogramm erreicht werden. Bis Mitte 2020 will Aurora 500.000 Kilogramm erreichen und damit an die Spitze der Branche vordringen. Die Aktie von Aurora Cannabis hat in den vergangenen Tagen eine leichte Konsolidierung vollzogen, nachdem das Papier beim ersten Versuch, über das Novemberhoch 2018 bei 10,65 Kanadische Dollar nachhaltig auszubrechen gescheitert war. Nun ist das Papier an eine wichtige Unterstützung heran gelaufen: die 200-Tage-Linie. Diese gilt es nun unbedingt zu verteidigen, will man die seit Anfang des Jahres aufgebaute Stärke nicht verlieren.
Quelle: Aurora Cannabis