Die Herausforderungen in der Stahlbranche bleiben gewaltig. Auf der einen Seite drücken Wirtschaftskrise, Überkapazitäten und Billigimporte auf das Geschäft, auf der anderen Seite muss die Branche die Umstellung zu klimaneutralem Stahl schaffen. Dafür ist viel Geld nötig. Ob diese vom Staat kommt und wie viel benötigt wird, bleibt weiter offen.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte gemeldet, dass mehr als fünf Milliarden Euro fließen könnten. Laut Handelsblatt sehen Insider diese Summe aber als zu hoch an. Es sei demnach offen, ob das Geld überhaupt gebraucht werde. Der Kontakt zur Politik sei vorsorglich gesucht worden, um bei Bedarf schnell handlungsfähig zu sein.
Ohne fremde Hilfe wird es bei ThyssenKrupp nicht gehen – auch, wenn das vielleicht noch nicht alle Beteiligten so sehen. Die vorliegende Offerte von Liberty Steel stößt auf wenig Gegenliebe, da nach wie vor ein klares Konzept für die Zukunft fehlt. Einen Einstieg beim Konzern lehnt die Politik ab – Hilfen für Investitionen in die maroden Hütten sind da naheliegend. Doch auch hier scheint sich wieder Widerstand zu regen – das zeigt einmal mehr das Dilemma von ThyssenKrupp mit zu vielen verschiedenen Interessen.
ThyssenKrupp muss viele Probleme lösen und die Interessen von Arbeitnehmern, Großaktionären sowie Politik unter einen Hut bringen. Die Aktie hat sich inzwischen deutlich von den Tiefs gelöst. Vor den Zahlen rät DER AKTIONÄR aber weiter dazu, abzuwarten.