Der Umbau von ThyssenKrupp wird nach Monaten des Wartens endlich konkret. Allerdings steht der Industriekonzern inzwischen auch unter Zeitdruck. Der Abstieg aus dem DAX und die drastische Gewinnwarnung zuletzt haben noch einmal verdeutlicht, wie schlecht es um ThyssenKrupp wirklich steht. Vor dem Wochenende ist nun noch einmal viel passiert.
So wurde am Freitag bekannt, dass der Staatsfonds GIC aus Singapur den Anteil an den Stimmrechten von 3,53 auf 5,33 Prozent ausgebaut hat. 4,72 Prozent entfallen dabei auf direkte Stimmrechte, der Rest auf Finanzinstrumente. Hinter der Krupp-Stiftung, Cevian und Harris Associates ist der Staatsfonds damit der viertgrößte Investor bei ThyssenKrupp.
Zudem hat sich Henrik Ehrnrooth, der Chef des Wettbewerbers Kone, erneut zur Aufzugssparte geäußert. Er will eine vollständige Fusion von Kone mit ThyssenKrupp Elevator. Gegenüber Bloomberg sagte Ehrnrooth, er hätte den DAX-Konzern dann gern als „bedeutenden Aktionär“ an Bord. Zudem betonte er einmal mehr, dass kartellrechtliche Bedenken überwunden werden könnten. Verschiedene Szenarien seien durchgespielt worden „und wir denken, es ist machbar“. Allerdings verstehe er auch die Sorgen von ThyssenKrupp in diesem Punkt.
Kone trommelt für die Fusion. Doch ThyssenKrupp braucht schnell Geld und kann sich eine aufwendige wettbewerbsrechtliche Prüfung eigentlich nicht leisten. Ein Verkauf an einen Finanzinvestor erscheint deshalb wahrscheinlicher. Doch auch dann dürfte sich zeigen, dass die Aufzüge etwa doppelt so viel wert sind als das gesamte Konglomerat. Mutige Anleger setzen darauf, dass sich dieser Bewertungsabschlag verringert.