Nach dem Stahlgeschäft könnte die Werftensparte bei ThyssenKrupp der nächste Kandidat für eine Trennung sein. Laut einem Medienbericht will der DAX-Konzern den Bereich ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) abspalten, da die Bundesregierung ThyssenKrupp nicht am Bau des Mehrzweckkampfschiffs MKS 180 beteiligen will.
Laut Handelsblatt laufen bereits Gespräche mit Wettbewerbern über eine Partnerschaft, die in eine Beteiligung oder einen Komplettverkauf des Überwasserbereichs münden könnten. Auch das Geschäft mit U-Booten ist von den Überlegungen der Konzernführung betroffen. Das Problem: Ohne Rückendeckung der Politik und ohne die Synergien mit dem Überwasserbereich sei der Bau von U-Booten nicht rentabel zu betreiben.
In der Vergangenheit hatte ThyssenKrupp bereits einen Verkauf von TKMS, dem Weltmarktführer bei konventionellen Unterseebooten, erwogen. Die Gespräche waren allerdings an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert. Nun will Konzernchef Heinrich Hiesinger, der unter dem Druck des Hedgefonds Cevian steht, allerdings wohl einen neuen Anlauf nehmen. Einen Kommentar zu den Spekulationen lehnte ThyssenKrupp allerdings ab.
Spekulativer Kauf
Im schwachen Marktumfeld hat die Aktie negativ auf die Gerüchte reagiert. Langfristig sollte es sich aber auszahlen, wenn sich ThyssenKrupp auf weniger Spezialbereiche fokussiert. Die Sparten sind einzeln mehr wert als das Konglomerat. Die Aktie steht dann vor einer Neubewertung. Spekulative Anleger steigen ein, brauchen aber weiter Geduld.