Mit überraschend vorsichtigen Worten hatte die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, gestern für positive Impulse quer durch alle Anlageklassen gesorgt. Auch an den heimischen Börsen ging es bergauf – vor allem bei diesem Quartett.
In einem für Rohstoffwerte europaweit positiven Umfeld sind deutsche Stahlwerte am Mittwoch erfolgreich mitgeschwommen. ThyssenKrupp setzte sich dabei sogar an die DAX-Spitze. Für Auftrieb sorgte auch, dass Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel den deutschen Stahlkochern Unterstützung im Kampf gegen Billigstahl aus China zugesichert hat. "Wir wollen globalen Wettbewerb auch im Stahlsektor - aber der muss fair sein", sagte Gabriel (SPD) der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Wie genau diese Hilfe aussehen soll blieb allerdings offen. Abgerundet wurde das Paket durch positive Analystenstimmen. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie aber dennoch kein Kauf.
Im MDAX dominierten die Papiere der Metro. Der Handelsriese soll 20 Jahre nach seiner Gründung wieder zerschlagen werden. Schon ab Mitte nächsten Jahres könnten nach den Plänen von Konzernchef Olaf Koch die beiden wichtigsten Geschäftsbereiche - das Großhandelsgeschäft und die Elektroniksparte Media Saturn - unabhängig voneinander als selbstständige, börsennotierte Unternehmen geführt werden. "Wir wollen zu neuen Ufern aufbrechen", sagte Koch bei der überraschenden Präsentation seiner Pläne. Stimmen Vorstand und Aufsichtsrat der Metro Kochs Plänen nach weiterer Prüfung zu, soll die Aufspaltung bis Mitte 2017 umgesetzt werden. Die Großaktionäre Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim unterstützen das Vorhaben, wie der Konzern mitteilte. Aber auch die anderen Aktionäre werden auf einer Hauptversammlung die Gelegenheit bekommen, über den Schritt abzustimmen. Durch einen Spin-Off sollen das Großhandelsgeschäft mit den Marken Metro Cash&Carry und Makro sowie die SB-Warenhauskette Real aus dem Konzern abgespalten und als selbstständiges börsennotiertes Unternehmen weitergeführt werden. Die Leitung soll der bisherige Konzernchef Koch übernehmen. Auf den Bereich entfallen knapp zwei Drittel des Metro-Umsatzes und drei Viertel des operativen Ergebnisses.
Im TecDAX hatte SMA Solar die Nase vorne. Die endgültigen Zahlen für das vergangene Jahr haben nicht in allen Bereichen überzeugt. Trotzdem sind die Anleger derzeit vom Weltmarktführer für Solarstrom-Wechselrichter und vor allem von der überraschend wieder eingeführten Dividende angetan und sorgen für einen weiteren Kursanstieg. Nach einer Pause für die Jahre 2013 und 2014 soll die Hauptversammlung am 31. Mai beschließen, 0,14 Euro pro Anteil auszuschütten. Das entspricht zwar lediglich einer Dividendenrendite von 0,3 Prozent aber auch einer sehr freudigen Überraschung. Ebenfalls positiv: Die Ziele für das laufende Jahr dürften übertroffen werden, sodass mögliche Anhebungen der Prognose und/oder besser als geschätzte Ergebnisse den Kurs weiter treiben sollten. Deshalb bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich. Das Kursziel beträgt 67 Euro und der Stopp sollte bei 37 Euro gesetzt werden.
Im SDAX legten die Papiere von Koenig & Bauer kräftig zu. DER AKTIONÄR hat die guten Aussichten bei seinem Real-Depot-Wert bereits mehrfach herausgestellt. Heute haben die Analysten von Warburg Research nachgelegt und das Kursziel von 43,60 auf 47,20 Euro angehoben. Die Resultate für 2015 seien besser als erwartet ausgefallen, so Analyst Eggert Kuls. Das starke Auftragsbuch des Druckmaschinenherstellers bilde die Basis für ein noch profitableres Jahr. Er erwartet bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro einen Gewinn je Aktie von 2,65 Euro. Daraus resultiert ein KGV von 12 – und damit deutliches Kurspotenzial. Bleibt das Umfeld weiter stabil, dürfte die Aktie daher nun direkt Richtung 35 Euro durchziehen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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