Der Stahlkonzern Salzgitter hat am Freitagnachmittag überraschend vorläufige Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Dabei musste einmal mehr ein Verlust hingenommen werden. Die Branche kommt damit weiterhin nicht in die Spur. Auch für den größeren Wettbewerber Thyssenkrupp sind das keine guten Vorzeichen.
Vor Steuern betrug das Minus bei Salzgitter im zweiten Quartal 5,7 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im Jahr zuvor gab es noch einen Gewinn von 27,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 139,3 Millionen auf 107,2 Millionen Euro. Der Umsatz fiel von 2,9 Milliarden auf 2,6 Milliarden Euro.
Für das Halbjahr steht nun ein Vorsteuergewinn von 11,5 Millionen Euro zu Buche. Darin enthalten ist ein Gewinn aus der Beteiligung an dem Kupferkonzern Aurubis von 70,6 Millionen Euro, wie es weiter hieß.
Salzgitter kämpft seit einiger Zeit mit einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld und gesunkenen Stahlpreisen. Anfang Mai hatte der Konzern bereits seine Jahresprognose gekappt, weil Kunden ihre Aufträge verschieben. Die ausführlichen Zahlen will Salzgitter am 12. August vorlegen. Thyssenkrupp folgt dann kurz darauf am 14. August. Beim MDAX-Konzern gibt es nach wie vor zahlreiche Diskussionen um den angestrebten Verkauf eines Teils der Stahlsparte an den tschechischen Investor Daniel Křetínský.
Die Salzgitter-Aktie hat auf die Zahlen reagiert und notiert nach der der Bekanntgabe am Freitag noch etwas tiefer im Minus als zuvor schon. Auch Thyssenkrupp steht weiter unter Druck, das Mehrjahrestief, welches Mitte der Woche erreicht wurde, ist nicht weit entfernt. Angesichts der schwächelnden Konjunktur lässt Besserung in der Stahlbranche im operativen Geschäft auch weiter auf sich warten. Ein Einstieg in der Branche drängt sich deshalb derzeit nicht auf – weder bei Salzgitter noch bei Thyssenkrupp.
Mit Material von dpa-AFX
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