Ein etwas schwächerer Arbeitsmarktbericht aus den USA sorgt am Freitagnachmittag für Erleichterung an der Börse. Der Druck auf die Fed bezüglich weiterer Zinsanhebungen und der damit verbundenen drohenden Rezession nimmt etwas ab. Zu den Top-Gewinnern zählen die zyklischen Stahlaktien wie Thyssenkrupp und Salzgitter.
Rund sechs Prozent legen beide Aktien am Freitag zu. Bereits in den vergangenen Wochen hatten sie ihren Ruf als besonders zyklische Werte untermauert. Auch in den kommenden Handelstagen dürfte der Grat zwischen Zinsangst und schwächelnder Wirtschaft schmal bleiben – die Folgen für den Aktienmarkt bleiben spannend.
Noch machen Thyssenkrupp, Salzgitter und Co gute Gewinne. Die Bewertungen der Aktien sind niedrig, die Prognosen wurden zuletzt mehrfach nach oben korrigiert. Doch kommt es zur Rezession, könnte sich die Lage schnell ändern. Im zyklischen und energieintensiven Stahlgeschäft drohen dann Verluste, die Nachfrage würde abebben. Entsprechend bleiben die beiden Aktien mit die sensitivsten Werte, die bei entsprechenden Marktbewegungen besonders stark ausschlagen.
Thyssenkrupp und Salzgitter eignen sich nur für spekulative Anleger. Die Stahlbranche ist sehr risikobehaftet. Wer aber darauf setzt, dass die Konjunktur weich landet und die Fed den Spagat zwischen Eindämmung der Inflation und brummender Wirtschaft schafft, der kann auf dem aktuellen Niveau zugreifen.