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Thyssenkrupp: Rückschlag für die IG Metall

Thyssenkrupp: Rückschlag für die IG Metall
Foto: Panama Pictures/Christoph Hardt/dpa/picture alliance
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Julius Stöhr 04.09.2024 Julius Stöhr

Gestern hat die IG Metall noch gefordert, dass die Politik mehr Einfluss im Industriekonzern Thyssenkrupp geltend machen solle. Heute jedoch verkündete die Regierung, dass sie keine Sitze in den Entscheidungsgremien der Duisburger Stahltochter übernehmen werde. Ein Rückgang externer Einflüsse könnte sich langfristig positiv auswirken.

Laut der Rheinischen Post hat sich die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen trotz einer Rekordförderung von 700 Millionen Euro dagegen entschieden, einen Sitz im Aufsichtsrat der Stahlsparte von Thyssenkrupp zu beanspruchen. Am Vortag hatte die IG Metall, vertreten durch ihre Erste Vorsitzende Christiane Benner, noch Druck auf die Politik ausgeübt, sich stärker in die Kontrollgremien des Essener Konzerns und seiner Duisburger Stahltochter einzubringen.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur erklärte nun, dass die Förderung durch Bund und Land kein Blankoscheck sei. Die Gelder würden nicht auf einmal, sondern nur für einzelne Projektschritte zur Verfügung gestellt. Sie betonte, dass die Landesregierung den Prozess konstruktiv begleite, dabei aber die unternehmerische Eigenverantwortung respektieren werde. Neubaur argumentierte, dass es für das Unternehmen besser sei, wenn Stahl-Profis statt Politiker in den Unternehmensorganen vertreten seien.

SPD-Fraktionsvize Alexander Vogt kritisierte derweil, dass der tschechische Investor Daniel Křetínský, der nicht 700, sondern lediglich rund 150 Millionen Euro investierte, einen Sitz im Kontrollgremium erhalten habe. CDU-Wirtschaftssprecher Christian Untrieser entgegnete, dass ein entsendeter Politiker im Aufsichtsrat nicht die Interessen des Landes, sondern die des Unternehmens vertreten müsse.

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Der Ausschluss einer politischen Beteiligung am Industriekonzern kann als positives Signal gewertet werden. Dennoch: Die Duisburger stehen weiterhin vor zahlreichen Herausforderungen, und auch das aktuelle Chartbild bietet wenig Anlass für einen Einstieg.

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