Der Verkauf der lukrativen Aufzugssparte bestimmt bei ThyssenKrupp die Schlagzeilen. Doch dieser ist nur die Spitze des Eisbergs. Mit dem frischen Geld, das in die Kassen gespült werden soll, fängt der Umbau des Traditionskonzerns erst richtig an. So steht auch der Großanlagenbau zur Disposition – Interessenten soll es mehrere geben.
Laut Reuters könnte der Verkaufsprozess für den Großanlagenbau noch in diesem Monat, spätestens aber im Februar beginnen. In der Sparte werden unter anderem Zement-, Düngemittel- und Chemieanlagen gebaut. Möglich sollen sowohl ein einzelner Verkauf der Bereiche als auch Minderheitsbeteiligungen für die Bieter sein.
Als Interessenten gelten laut Reuters die schwedische Sandvik, die dänische FLSmidth sowie zwei Unternehmen aus China. Zuletzt erzielte der schwächelnde Großanlagenbau einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro, fuhr dabei aber einen Verlust von 145 Millionen Euro ein. Es ist deshalb eher mit niedrigen Geboten zu rechnen.
Eine Trennung vom Anlagenbau ist angesichts der anhaltenden Schwäche nachvollziehbar. Für die Restrukturierung bleibt aber der Verkauf der Aufzüge entscheidend. Dieser könnte rund 15 Milliarden Euro in die Kassen spülen, mit denen die hohen Schulden und Pensionsverpflichtungen getilgt und die verbleibenden Geschäfte wieder auf Vordermann gebracht werden müssen. Der Druck auf den Konzern bleibt hoch. Doch wenn der Umbau gelingt, erscheint die Bewertung attraktiv. Für Spekulative!