Die Euphorie ist bei ThyssenKrupp zurückgekehrt. Am Dienstag führt die Aktie den DAX erneut an und ist bei 26,96 Euro auf ein neues Mehrjahreshoch geklettert. Die Ursache: Der Konzern will seine Kosten senken und in der Verwaltung 2.000 bis 2.500 Arbeitsplätze streichen. Es ist nicht die erste Einheit, die sparen muss.
400 Millionen Euro will ThyssenKrupp durch die Maßnahmen bis 2020 einsparen. Aktuell betragen die Verwaltungskosten noch 2,4 Milliarden Euro. Damit seien diese laut Konzernabgaben „deutlich zu hoch“. Der Stellenabbau soll sozialverträglich gestaltet werden und dabei helfen, die gesetzten Ziele im operativen Geschäft zu erreichen. Zuletzt hatte es bereits in der Stahlsparte und im Anlagenbau Sparprogramme gegeben.
Im laufenden Jahr strebt ThyssenKrupp ein bereinigtes operatives Ergebnis von 1,8 Milliarden Euro an. 1,7 Milliarden Euro davon sollen im fortgeführten Geschäft anfallen. Um langfristig Erfolg zu haben, will Konzernchef Heinrich Hiesinger den Umbau aber noch fortsetzen. So soll neben der angestrebten Stahlfusion auch die Digitalisierung des margenschwachen Handelsgeschäfts Materials Services vorangetrieben werden.
Umbruch treibt Aktie an
Hiesinger will noch diese Woche mit dem indischen Wettbewerber Tata über die Fusion verhandeln. Eine Abspaltung des Sorgenkinds Stahl würde dem Kurs neue Fantasie verleihen. Dann wäre mehr Spielraum für die lukrativeren Technologiesparten. ThyssenKrupp stünde dann vor einer Neubewertung, die Aktie könnte über 30 Euro klettern.