Am Mittwoch hat ThyssenKrupp die Gespräche mit Liberty Steel über einen Verkauf der Stahlsparte beendet. Zu unterschiedlich waren die Preisvorstellungen. Experten zweifelten zudem an den Synergien durch den Zusammenschluss. Liberty-Chef Sanjeev Gupta sieht das natürlich anders und zeigt sich weiter gesprächsbereit.
„Unsere Tür bleibt weiter offen“, sagt Gupta, für den die Absage von ThyssenKrupp völlig überraschend kam, jetzt im Handelsblatt. Er will nun aber auch andere Übernahmeziele prüfen. „Die Konsolidierung wird weitergehen und wir werden eine entscheidende Rolle dabei spielen.“
Gupta ist sich sicher, dass in weiteren Verhandlungen die unterschiedlichen Ansichten bei der Bewertung noch hätten ausgeräumt werden können. „Dafür müssen wir aber miteinander reden“, klagt er. Es habe zudem gute Gespräche mit den Gewerkschaften und der Politik gegeben, was die Pläne des Konzerns angehe.
Auch bezüglich der Synergien untermauert Gupta noch einmal seine Ansichten. „Wir brauchen für unsere bestehenden Werke Warmband, den wir aus Duisburg hätten beziehen können.“ Die ThyssenKrupp-Werke wären so ausgelastet gewesen und Liberty hätte Geld sparen können, da der Warmband-Stahl bislang teuer zugekauft werden muss.
Aus Liberty-Sicht sprechen durchaus Punkte für den Kauf. Doch auch wenn Gupta das anders sieht: ThyssenKrupp konnte das dürftige Angebot eigentlich nicht annehmen. Neue Verhandlungen sind eher nicht zu erwarten. Für ThyssenKrupp gilt es nun, den Stahl selbst zukunftsfähig zu machen. Spekulative Anleger setzen darauf, dass das gelingt.