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Die Aktie von Thyssenkrupp kann sich trotz eines wieder freundlicheren Marktumfelds noch immer nicht nachhaltig von den Tiefs lösen. Die Rezessionsangst schreckt die Anleger weiter ab, die 5-Euro-Marke konnte noch nicht zurückerobert werden. Auch ein sehr optimistisches Kursziel von Jefferies sorgt zunächst kaum für Gewinne.
Analyst Alan Spence reduzierte in einer Branchenstudie seine Schätzungen für das operative Ergebnis im Bereich Carbon- und Edelstahl deutlich, hob sie aber im Bereich der Ölfeldrohre (OCTG) klar an. Für Thyssenkrupp bedeutet das, dass er sein Kursziel von zwar von 13,25 auf 12,15 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Buy“ belassen hat. Selbst mit dem gekürzten Ziel sieht der Experte damit noch ein Potenzial von 145 Prozent.
Dass eine schnelle Rückkehr zu zweistelligen Kursen vom aktuellen Niveau nicht unrealistisch ist, hat der Corona-Crash gezeigt. Damals notierte die Aktie noch tiefer, ehe eine rasche Erholung folgte. Denn klar ist: Angesichts der breiten Aufstellung und der Fortschritte in den meisten Sparten erscheint die Thyssenkrupp-Aktie auf dem aktuellen Niveau sehr günstig bewertet. Allerdings ist kaum ein Unternehmen so von der konjunkturellen Lage abhängig. Gerade im wichtigen Stahlgeschäft ist die Zyklik sehr hoch. Kühlt die Konjunktur ab, droht die Zeit sprudelnder Gewinne schnell wieder vorbei zu sein – mit entsprechenden Folgen für die Bilanz.
Die Schwankungen bei Thyssenkrupp dürften hoch bleiben. Langfristig sind angesichts der Werte von Geschäften wie der Wasserstoff-Tochter Nucera, der Marinesparte TKMS oder dem Stahl höhere Kurse drin. Doch das Sentiment ist mies, die Konjunktursorgen könnten das Chartbild kurzfristig weiter belasten. Anleger warten vorerst eine Beruhigung ab.
