Die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung hat die Aktie von ThyssenKrupp zuletzt deutlich nach oben getrieben. Nun liegt auch das Angebot von Liberty Steel für die Stahlsparte vor. Das Analysehaus Jefferies bleibt derweil auch auf dem höheren Kursniveau optimistisch und hat das Kursziel nach oben geschraubt. Allerdings belastet die Angst vor der Corona-Mutation die Aktie zu Wochenbeginn.
Liberty Steel habe "ein aktualisiertes Angebot für den Erwerb des Stahlgeschäfts von ThyssenKrupp abgegeben", bestätigte ein Konzernsprecher am Montag. Thyssenkrupp werde das Angebot "jetzt sorgfältig prüfen". Möglich scheint aber auch weiterhin, dass die Stahlsparte eigenständig an die Börse gebracht wird, nachdem in der vergangenen Woche entsprechende Gerüchte aufgekommen waren.
Das Schlussquartal 2020 dürfte bei den europäischen Stahlkonzernen bereits etwas die positive Margenentwicklung der vergangenen Monate widerspiegeln, zeigt sich derweil Jefferies-Analyst Alan Spence vor den Zahlen optimistisch. In den kommenden Quartalen rechnet er mit einer weiteren Verbesserung und hob entsprechend seine Ergebnisschätzungen an. Bei ThyssenKrupp schraubte er das Kursziel um satte 50 Prozent von 8,25 auf 12,30 Euro nach oben.
Am Montag geraten Zykliker und Konzerne, die besonders unter der Coronakrise leiden, an der Börse dennoch unter Druck. Die zunehmende Verbreitung der ansteckenderen Corona-Mutation sorgt für Angst unter den Anlegern. Dauert es länger, bis sich die Konjunktur von der Pandemie erholt, würde das auch ThyssenKrupp hart treffen – gerade der Stahl und die Autokomponenten gelten als sehr konjunkturabhängige Geschäfte.
Die Corona-Mutation ist durchaus eine Gefahr. Allerdings sollten die Impfstoffe auch hier wirken. Eine Normalisierung der Gesellschaft scheint deshalb weiter im Laufe des Jahres möglich. Anleger können bei ThyssenKrupp deshalb dabeibleiben. Die Aktie eignet sich aber nur für spekulative Anleger.