Die Gerüchte um die Stahlsparte von ThyssenKrupp reißen nicht ab. Eine konkrete Lösung zeichnet sich aber nach wie vor nicht ab. Während hier ein Verkauf, eine Partnerschaft oder der Gang in die Minderheit als Lösungen gelten, treibt auch die Werkstoffsparte ihre Zukunftspläne voran. Hier werden eigene Übernahmemöglichkeiten geprüft.
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat Materials-Services-Spartenchef Martin Stillger die größten Wachstumschancen in den USA verordnet – dort erzielte der Bereich zuletzt gut ein Fünftel der Erlöse. „Für den Ausbau unseres Geschäfts in Amerika sind auch Zukäufe denkbar“, so Stillger nun. Interessant können neue Service-Standorte und kleinere Werkstoffunternehmen sein, aber auch Beratungs- und Softwarefirmen. Kein Thema sei dagegen ein Zusammenschluss mit Klöckner & Co.
ThyssenKrupp muss in allen Sparten neue Wege gehen. Viele Bereiche sollen abgestoßen oder durch Partnerschaften gestärkt werden. Dass der Werkstoffhandel selbst wachsen will, ist da die erfreuliche Ausnahme. Angesichts des massiven Mittelabflusses, der beim Industriekonzern weiterhin zu verzeichnen ist, dürfte das aber nicht ausreichen. Vor allem für das Stahlgeschäft ist eine nachhaltige Lösung von entscheidender Bedeutung.
ThyssenKrupp hat noch viel Arbeit vor sich. Ob die Trendwende gelingt, ist nach wie vor nicht sicher. Anleger sollten das Risiko deshalb vorerst weiter meiden und an der Seitenlinie bleiben.