Nach dem Absturz der vergangenen Monate ist die ThyssenKrupp-Aktie weiter auf der Suche nach einem Boden. Doch die Negativmeldungen reißen nicht ab. Nach Moody’s hat nun auch Standard & Poor’s die Bonität des Industriekonzerns herabgestuft. Das kommt zwar nicht überraschend – steht einem Erholungsversuch der Aktie aber im Weg.
S&P hat das Langfrist-Rating von BB auf BB- gesenkt. Als Ursache nennt die Agentur vor allem das schwache Umfeld in der Stahl- und Autobranche und den damit verbundenen negativen Cashflow von 1,1 Milliarden Euro. Im kommenden Jahr rechnet S&P erneut mit einem negativen freien Cashflow im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Keine guten Aussichten
Das geplante IPO der Aufzugsparte könnte die Schuldensituation zwar 2020 etwas entspannen. Sollten die Pläne aber scheitern und sich das operative Umfeld für ThyssenKrupp nicht deutlich aufhellen, ist sogar eine weitere Senkung des Ratings möglich.
Durch schlechtere Bonitätsnoten wird die Refinanzierung für ThyssenKrupp teurer. Da der Konzern finanziell ohnehin nicht auf Rosen gebettet ist und Schulden von über fünf Milliarden Euro angehäuft hat, sind die Abstufungen durch Moody’s und S&P durchaus schmerzhaft.
Die operativen Probleme plagen ThyssenKrupp nach wie vor. Erfolge beim Umbau sind nun nötig, um für eine Erholung des Kurses zu sorgen. Es bleibt allerdings auch dabei, dass alleine die Aufzugsparte etwa doppelt so viel wert ist wie das Konglomerat. Mutige Anleger können deshalb weiter auf eine Trendwende spekulieren, sollten den Stopp bei 8,90 Euro aber beachten.