Im eigentlich freundlichen Marktumfeld muss die Aktie von ThyssenKrupp am Dienstag massive Verluste verkraften. Mit einem Minus von mehr als sieben Prozent ist der Industriekonzern der größte Verlierer im MDAX. Die Aktie notiert auf dem tiefsten Stand seit Januar. Der Grund für die Verluste ist schnell gefunden.
Die fallenden Metallpreise machen dem Konzern das Leben schwer. Der gesamte europäische Rohstoffsektor zeigt sich so am Dienstag schwach. Neben ThyssenKrupp zählen auch die weiteren Stahlkonzerne Salzgitter und Klöckner & Co sowie der Kupferkonzern Aurubis zu den schwächsten Werten an der deutschen Börse.
Zuletzt waren steigende Stahlpreise hauptverantwortlich für die gute Entwicklung der Stahl-Aktien. Die Aussicht auf ein Ende der Pandemie und eine massive Belebung der Konjunktur hatten hier über Wochen für Auftrieb gesorgt. Doch nun mehren sich die Sorgen, dass die Euphorie bereits zu weit gelaufen war – mit entsprechenden Folgen für Konzerne wie ThyssenKrupp, deren Kursbelebung angesichts nach wie vor schwacher Bilanzen auf tönernen Füßen steht.
Durch den Kurssturz notiert die Aktie von ThyssenKrupp erneut nur knapp oberhalb des Stopps des AKTIONÄR bei 9,30 Euro. Wird diese Marke durchbrochen, sollten Anleger sich von der Aktie trennen. Die jüngsten Zahlen haben bereits gezeigt, dass sich der Cash-Flow-Abfluss nicht so schnell stoppen lässt wie erhofft. Die Risiken bleiben entsprechend groß, auch wenn bei einem erfolgreichen Umbau eine deutlich höhere Bewertung möglich wäre.