Mit einem zweistelligen Kursplus führt die Aktie von ThyssenKrupp den MDAX an. Im freundlichen Marktumfeld können die zuletzt stark gebeutelten Werte dabei auf breiter Front zulegen. Doch bei ThyssenKrupp gibt es auch News. Der Konzern will angeblich einen neuen Anlauf bei der Konsolidierung der Stahlbranche wagen.
In dieser Woche sollen ohnehin die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Das Management um Konzernchefin Martina Merz will dem Aufsichtsrat die Strategie für die Zukunft präsentieren. Dabei soll es auch wieder um das Stahlgeschäft gehen. Seit die Fusion mit Tata Steel gescheitert ist, ist die zyklische Sparte eines der Sorgenkinder des Konzerns.
Künftig soll der Stahl wieder eine wichtige Rolle spielen – so waren zumindest die bisherigen Pläne. Doch das Handelsblatt hat nun erneut Gerüchte aufgebracht, dass eine Fusion den Weg aus der Krise ebnen soll. Das wäre aber nicht so einfach: Internationale Wettbewerber wie Baosteel aus China oder SSAB aus Schweden würden gerne die Mehrheit übernehmen, was den Gewerkschaften wohl schwer zu vermitteln wäre. Nationale Rivalen wie Salzgitter dagegen haben bislang kein Interesse an einem Zusammenschluss signalisiert.
ThyssenKrupp muss sich auch entscheiden, wo der Konzern überhaupt hinwill. Geht man beim Stahl ebenfalls in die Minderheit, bleibt nach dem Verkauf der Aufzüge und den angedachten Lösungen für Anlagenbau und Komponentengeschäft nicht mehr viel vom einstigen Konglomerat übrig. Anleger sollten durch den Kurssprung vom Montag nicht in Kaufpanik geraten und weiter abwarten.