Die Aktie von ThyssenKrupp steht zu Wochenbeginn wieder unter Druck. Im ohnehin schwachen Marktumfeld trägt die Aktie des Industriekonzerns die rote Laterne im DAX. Neuigkeiten gibt es kaum – doch die Sorgen um die Weltwirtschaft nehmen nach dem Drohnenangriff auf eine saudische Ölraffinerie wieder zu. Im Fokus bleibt derweil der Konzernumbau.
Die Zukunft der Aufzugssparte steht bei ThyssenKrupp seit Wochen im Mittelpunkt. Es wird dabei immer unwahrscheinlicher, dass ThyssenKrupp Elevator an die Börse gebracht wird. Das hat zwei Gründe: Zum einen zeigt sich mehr und mehr wie groß das Interesse an dem Aufzugsgeschäft ist – Wettbewerber wie Kone, Otis oder Hitachi sollen interessiert sein. Zum anderen spült ein Verkauf schneller Geld in die klammen Kassen des Industriekonzerns.
Die hohe Schuldenquote bereitet ThyssenKrupp Sorgen. Deshalb kann sich der Konzern auch kaum eine aufwendige Prüfung der Kartellbehörden leisten. Trotz der intensiven Werbeversuche von Kone gilt deshalb ein Verkauf an Finanzinvestoren als favorisierte Lösung.
Fusion wäre spannend
Langfristig hätte allerdings auch eine Lösung mit Kone Charme. ThyssenKrupp könnte per Fusion als Ankeraktionär der „neuen“ Kone weiter vom lukrativen Aufzugsgeschäft profitieren. Kurzfristig käme zwar weniger Geld in die Kassen, dafür dürften auch künftig solide Dividenden für eine Entlastung des Cash-Flows sorgen.
Eine vollständige Trennung von den Aufzügen wäre aufgrund deren starker Zukunftsperspektiven ärgerlich. Doch die angespannte Finanzsituation lässt ThyssenKrupp wenig Spielraum. So oder so: Alleine ThyssenKrupp Elevator dürfte knapp doppelt so viel wert sein wie das gesamte Konglomerat derzeit. Mutige Anleger setzen darauf, dass dieser Bewertungsabschlag aufgeholt wird.