Die Erholung der vergangenen Tage bei ThyssenKrupp ist vorerst beendet. Am Montag trägt die Aktie des Industriekonzerns mit einem Minus von über drei Prozent vielmehr wieder die rote Laterne im DAX. Noch in dieser Woche könnte die Entscheidung über die Zukunft der Aufzugssparte fallen – offen bleibt aber, wie viel Geld die Trennung von der Konzernperle bringen wird.
Laut Handelsblatt wird die Zukunft von ThyssenKrupp Elevator bereits am Mittwoch auf der Aufsichtsratssitzung diskutiert. Bis dahin können die potenziellen Interessenten auch ihre Angebote einreichen. Ein Börsengang der Sparte gilt zwar weiter als Option, doch ein Verkauf wird immer wahrscheinlicher. Neben Wettbewerbern wie Kone oder Hitachi sollen vor allem Finanzinvestoren interessiert sein.
ThyssenKrupp-Chef Guido Kerkhoff hat nun aber signalisiert, dass auch bei einem Verkauf nur ein Minderheitsanteil abgegeben werden soll. Finanzinvestoren könnten dann bei einem späteren Börsengang Geld verdienen. Der Vorteil gegenüber einem Zusammenschluss mit einem Wettbewerber liegt vor allem darin, dass keine aufwendige kartellrechtliche Prüfung notwendig wäre – und ThyssenKrupp braucht schnell Geld, um die angeschlagene Bilanz aufzupäppeln und die kriselnden Sparten wieder in die Spur zu bringen.
Der Umbau bei ThyssenKrupp wird endlich konkret. Es kommt nun darauf an, wie viel Geld der Konzern für die Aufzüge bekommt und welches Modell für die Trennung gewählt wird. So oder so: Die Tochter dürfte alleine etwa doppelt so viel wert sein wie das gesamte Konglomerat ThyssenKrupp. Mutige Anleger setzen auf eine höhere Bewertung und bleiben bei ThyssenKrupp dabei.