Mit dem deutlichen Kurssprung am Donnerstag hat sich das Chartbild bei Thyssenkrupp massiv aufgehellt. Die stark gesunkenen Gaspreise einerseits und die Hoffnung auf eine robuster als befürchtete Konjunktur andererseits haben dem MDAX-Titel deutlichen Schwung verliehen. Der Weg nach oben ist nun so gut wie frei.
Aus charttechnischer Sicht hat Thyssenkrupp mit dem Sprung über die mehrfach angelaufenen Hochs im Bereich 6,00/6,15 Euro ein starkes Signal geliefert. Auch die 200-Tage-Linie bei 6,18 Euro wurde überwunden, das September-Hoch bei 6,46 Euro genau angelaufen. Das wäre nun noch der letzte Widerstand, der überwunden werden muss, damit die Aktie viel Luft nach oben hat – die Kurslücke aus dem Juni bei 8,15/8,20 Euro wäre dann das nächste Ziel.
Einer der Treiber für den Kursanstieg ist der zuletzt kräftige Rückgang bei den Gaspreisen. Gerade in der energieintensiven Stahlindustrie spielt dies eine wichtige Rolle, der Margendruck könnte somit abnehmen. Entsprechend haben sich auch die Papiere der Wettbewerber Salzgitter und Klöckner & Co zuletzt stark entwickelt. Da angesichts der robusten Konjunkturdaten und dem nachlassenden Zinsdruck auch die Angst vor einer tiefen Rezession nachlässt, könnten die Zahlen in der wichtigen Stahlsparte 2023 tatsächlich stärker ausfallen als bislang erwartet.
Thyssenkrupp hat sich bereits in den vergangenen Monaten trotz des schwierigen Umfelds an der Börse relativ robust gezeigt. Fallende Gaspreise, der weiter im Raum stehende Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera und die bessere Marktstimmung für konjunktursensible Werte sprechen für die Aktie. Die Bewertung lässt zudem Raum nach oben.