Die Aktie von Thyssenkrupp hat sich zuletzt nach der langen Talfahrt stabilisieren und auch erste Widerstände überwinden können. Auf der personellen Seite ist zuletzt Ruhe eingekehrt. In der vergangenen Woche wurde Interimschef Dennis Grimm als Dauerlösung bestätigt. Dieser kündigte nun härtere Einschnitte an als bislang geplant.
„Die aktuelle Marktlage hat sich in den vergangenen Monaten nochmal verschlechtert, und eine Erholung ist leider nicht in Sicht", sagte Grimm der "WAZ" (Samstag). Darauf müsse Deutschlands größter Stahlkonzern reagieren. Die Einschnitte könnten deshalb tiefer ausfallen als bisher geplant.
Derzeit werde ein neuer Geschäftsplan erarbeitet, sagte Grimm. Wie viele Arbeitsplätze wegfallen, ließ Grimm offen. „Wir können noch nicht genau beziffern, wie viele Menschen wir nach der Fertigstellung des Business-Plans und den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern beschäftigen werden. Es werden aber weniger sein als heute", sagte der neue Vorstandssprecher.
Die Thyssenkrupp-Stahlsparte ist Deutschlands größter Stahlerzeuger. 27.000 Menschen sind dort beschäftigt, allein 13.000 davon arbeiten in Duisburg. Die Sparte leidet seit Langem unter der Konjunkturschwäche und Billigimporten. Sie muss unter anderem deshalb Kapazitäten abbauen.
Die Aktie von Thyssenkrupp kannte zuletzt nahezu nur eine Richtung: die nach unten. Seite dem Tief Anfang September bei 2,77 Euro hat sich das Papier aber stabilisieren können. Im Zuge der jüngsten Erholungsbewegung gelang dabei der Sprung über den mittelfristigen Abwärtstrend sowie die 38-Tage-Linie.
Grimm steht vor einem Berg von offenen Baustellen. Hier hat er in Zukunft noch einige Arbeit vor sich. Die jüngste Gegenbewegung bei der Aktie von Thyssenkrupp ist bisher nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Anleger bleiben an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.
(Mit Material von dpa-AFX)